Friesinger enttäuscht – Angermüller Vierte
SALT LAKE CITY - Acht Wochen vor den Olympischen Winterspielen kommt Anni Friesinger-Postma noch immer nicht in Tritt. Beim letzten Weltcuprennen der Eisschnellläufer über 1000 Meter vor den Spielen in Vancouver landete sie nur auf Platz elf.
Vor allem auf der letzten Runde baute die 32-jährige Olympiasiegerin im Olympic Oval von Salt Lake City extrem ab. „Ich bin vom Kopf her nicht so frei, ich denke immer an mein verletztes Knie. Die Zeit war doof, aber mehr war heute nicht drin“, sagte die Inzellerin.
Viel besser machte es die Berlinerin Monique Angermüller, die in 1:14,21 Minuten ihre persönliche Bestzeit um 36/100 Sekunden verbesserte und den vierten Rang belegte. Nach Platz drei in Calgary war es die zweite Top-Platzierung für die 25 Jahre alte Berlinerin innerhalb einer Woche. In der Gesamtwertung verbesserte sich Angermüller damit auf Platz fünf und kann nun bei Olympia in einer weit besseren Startgruppe antreten als Friesinger-Postma. Der Sieg im vierten Saison-Rennen ging zum vierten Mal an die Kanadierin Christine Nesbitt, die in 1:13,36 Minuten nur um 25/100 Sekunden am Weltrekord ihrer Teamgefährtin Cindy Klassen vorbeischrammte.
Freude herrschte nach dem Rennen der Herren bei Nico Ihle. In 1:07,87 Minuten erkämpfte der Chemnitzer als Siebter die beste Platzierung der deutschen Herren in dieser Saison und buchte damit das Olympia-Ticket für Vancouver. Er war nur aufgrund zahlreicher Absagen in die A-Gruppe gerutscht und lief völlig überraschend zum ersten Mal in seiner Karriere in die Top Ten. Zugleich verbesserte er den deutschen Rekord von Samuel Schwarz aus Berlin vom 7. März dieses Jahres um 47/100 Sekunden. „Diese Zeit ist ein Traum, damit hatte ich nie gerechnet“, meinte der Sachse.
Schwarz, der wegen einer Fußverletzung verzichten musste, hatte sich die Fahrkarte bereits zuvor gesichert, ebenso wie die beiden Langstreckler Marco Weer (München) und Patrick Beckert (Erfurt), der tags zuvor deutschen Rekord über 5000 Meter gelaufen war. Olympiasieger Shani Davis (USA) unterstrich auch im vierten Saisonrennen seine Überlegenheit und gewann in 1:06,67 Minuten.
dpa
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