Formel 1 will Testfahrten abschaffen
MONTE CARLO - In Monte Carlo trafen sich die Formel-1-Bosse zur nächsten Krisensitzung. Sie wollen, um Kosten zu sparen, unter anderem die Testfahrten unter der Saison abschaffen.
Die Einladungen kamen kurzfristig. Mittwoch Nachmittag haben sich im mondänen Monte Carlo die Formel-1-Teamchefs getroffen. Es ging, wieder mal, um die Zukunft der Formel 1. „Wir müssen die Formel 1 in Ordnung bringen“, sagte FIA-Boss Max Mosley der britischen Tageszeitung „Daily Telegraph“. Sollte die Autoindustrie noch tiefer in die Krise stürzen, drohe der Abschied weiterer Hersteller, warnte der Brite. Am vergangenen Freitag erst war Honda aus der Königsklasse des Motorsports ausgestiegen.
„Honda hat sich wegen sinkender Verkaufszahlen zurückgezogen. Und es gibt keine Garantie, dass diese sinkenden Absätze, die alle Hersteller betreffen, sich nicht noch weiter verstärken", sagte Mosley während der Sitzung in seiner Rede. " Wenn das passiert, müssen wir uns darauf vorbereiten, dass noch weitere Hersteller sich nicht nur aus der Formel 1, sondern auch aus anderen Bereichen des Motorsports zurückziehen“, meinte der Brite.
Mosley kritisierte, dass sich aufgrund der sehr einschränkenden Regeln in der Königsklasse die Ingenieure darauf konzentrieren, für viel Geld absolute Kleinigkeiten zu verbessern, anstatt nach Innovationen zu suchen. „Das zerstört langsam die Formel 1“, meinte Mosley.
Laut "auto, motor & sport" sollen die Hersteller Mosley vorgeschlagen haben, die Laufzeit der Motoren auf vier Rennen zu verlängern. Bisher waren drei Rennen Laufzeit beschlossen worden. Außerdem sollen die Testfahrten während der Saison verboten werden.
Formel-1-Legende Niki Lauda kann sich allerdings nicht vorstellen, dass die derzeitige Krise wirklich existenzgefährdend wäre für die Formel 1. „Die Formel 1 platzt nicht. Denn die Formel 1 ist stabiler, als man glaubt“, sagte der 59-Jährige der österreichischen „Kleinen Zeitung“. Vielmehr spare sich die Formel 1 derzeit gesund. Lauda: „Teams mit stabilen Sponsoren, wie McLaren oder BMW, werden nichts zu befürchten haben.“ Gleichzeitig kritisierte er aber den Ausgabewahn der letzten Jahre: „Noch nie wurden in der Formel 1 so viele Privatflugzeuge, Motorboote und Glaspaläste gekauft, nur um sich selbst darzustellen. Jetzt platzt diese Blase“, urteilte Lauda.
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