Foreman dankt Ali – für die Niederlage
Der älteste Weltmeister aller Zeiten, der mit 45 den Titel zurückeroberte, wird 60. Mit seinen Fäusten und einem Grill scheffelte er Millionen.
HOUSTON Das größte Geburtstagsgeschenk, das machte ihm bereits am 19. Dezember Nikolai Walujew. Genauer gesagt, die Punktrichter, die dem russischen Riesen den Sieg im WM-Kampf gegen Evander Holyfield schenkten. Denn George Foreman, der am Samstag seinen 60. Geburtstag feiert, ist der Nutznießer dieses Urteils. Durch Walujews Sieg bleibt Foreman der älteste Schwergewichts-Weltmeister aller Zeiten. Im Jahre 1994 hatte sich „Big George“ im Alter von 45 Jahren sensationell den Titel wiedergeholt. Holyfield wäre bei einem WM-Sieg 46 gewesen. „So muss ich zumindest nicht aus der Rente zurückkommen und wieder Champion werden“, ulkt Foreman. Doch der Kampf, der ihn unsterblich machte, war eine Niederlage. Die Pleite beim legendären „Rumble in the Jungle“ gegen Muhammad Ali im Jahre 1974. Damals war der ungeschlagene Foreman der gefürchtetste Schläger der Welt, doch Ringfuchs Ali entzauberte ihn, und knockte ihn nach Punkten aus. „Ali war zu klug für mich. Deswegen wollte ich auch nie ein Rematch“, sagte George, der nach einer weiteren Niederlage im Jahre 1977 gegen Jimmy Young eine Gotteserfahrung hatte, den Boxsport aufgab und Priester wurde. Bis die Geldnot den Mann des Wortes wieder zum Mann der Faust werden ließ. Mit seinem Comeback scheffelte er Millionen, aber noch mehr mit seinem Grill. Da wurde er zum „Grillionär“, wie Foreman gerne scherzt.
Und wie wird er seinen Geburtstag feiern? „Ich werde Gott danken, für dieses Leben. Und Ali für die Niederlage. Denn erst dadurch habe ich dieses Leben gekriegt.“
kby
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