Ferrarissimo – und das ohne Schumi!

In Spa, auf der Lieblingsstrecke des Superstars, feiert die Scuderia ihr Comeback: Kimi Räikkönen triumphiert vor Überraschungsmann Fisichella – und in Monza soll der Römer für die Roten fahren.
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Kimi Räikkönen bei der Zieldurchfahrt in Spa.
ap Kimi Räikkönen bei der Zieldurchfahrt in Spa.

In Spa, auf der Lieblingsstrecke des Superstars, feiert die Scuderia ihr Comeback: Kimi Räikkönen triumphiert vor Überraschungsmann Fisichella – und in Monza soll der Römer für die Roten fahren.

SPA–FRANCORCHAMPS Träumen muss ja erlaubt sein. Was also wäre am Sonntag passiert, wenn Michael Schumacher seine Rückkehr in die Formel1 nicht hätte absagen müssen? Hätte dann Schumacher in seinem zweiten Wohnzimmer, auf seiner absoluten Lieblingsstrecke in Spa, als erster die Ziellinie überquert?

Denn Ferrari ist wieder da. Kimi Räikkönen holte sich in Abwesenheit Schumachers zwei Wochen vor dem Heimspiel der Scuderia in Monza seinen ersten Saisonsieg. Von Platz sechs gestartet, profitierte Räikkönen am Start von einem Problem von Rubens Barrichello und einer gewissen Schnarchigkeit von BMW-Pilot Nick Heidfeld – und war nach der ersten Kurve schon Dritter. Und während sich im Hinterfeld der WM-Leader Jenson Button, Renault-Fahrer Romain Grosjean, Toro-Rosso-Fahrer Jaime Alguersuari und Weltmeister Lewis Hamilton nach einer Verkettung unglücklicher Aktionen gegenseitig in die Streckenmauer boxten, überholte Räikkönen in aller Seelenruhe Robert Kubica im anderen BMW und machte sich auf die Jagd nach – Giancarlo Fisichella. Richtig gelesen, der Oldie vom notorischen Hinterbänkler-Rennstall Force India, der Teamgefährte vom Gräfelfinger Adrian Sutil, hatte sich am Samstag die Pole Position gesichert und führte das Rennen an. Räikkönen kassierte den 36-Jährigen nach der wegen der Massenkarabolage im Hinterfeld notwendigen Safety-Car-Phase dank seiner Kers-Power und gab die Führung bis zum Ende nicht mehr ab.

Sensationell aber, was Fisichella hinter Räikkönen schaffte. Der Römer, ganz früher mal Teamkollege von Ralf Schumacher bei Jordan, konnte das ganze Rennen über Räikkönens Tempo mitgehen – und wurde vor Sebastian Vettel im Red Bull Zweiter. Räikkönen und Fisichella beendeten den Großen Preis von Belgien sogar im Formationsflug.

Und das muss nicht unbedingt das letzte Mal gewesen sein. Denn für Fisichella, der gestern Force India die ersten Punkte überhaupt bescherte, könnte nun nach dem „besten Rennen seines Lebens“ (Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali) ein Kindheitstraum in Erfüllung gehen. Die „Gazzetta dello Sport“ und andere italienische Zeitungen berichteten schon am Samstag, dass Fisichella unmittelbar vor einem Wechsel zu Ferrari steht. Fisichella soll bereits am Donnerstag vorgestellt werden und für den Rest der Saison – den in Spa erneut deklassierten – Luca Badoer ersetzen.

Nächste Saison könnte Fisichella, der seine Karriere ohnehin beenden wollte, dann Testfahrer bei der Scuderia werden. Fisichella also der Ersatz-Ersatz-Ersatz-Fahrer für den in Budapest verunglückten Felipe Massa? „Ich habe mein ganzes Leben von Ferrari geträumt“, gab Fisichella am Wochenende schon zu. „Jetzt konzentrieren wir uns auf den Sieg und dann schauen wir weiter“, sagte Domenicali. Ein Dementi war das freilich nicht. „Wenn Fisichella kommt, werden sie in Monza noch mehr Karten verkaufen“, meinte Niki Lauda. Ferrarismo – und das ohne Schumi!

fil

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