Fehlplanung beim Charaktertest

Bandirma/München - Der Plan war klar: der Ball sollte einfach nur irgendwie zu Dusko Savanovic gelangen. Und der Point Guard der Basketballer des FC Bayern, Alex Renfroe, hatte auch nichts anderes im Sinn, als beim Stand von 83:83 die letzten Sekunden der Partie in der Kara-Ali-Acar-Halle liefen.
„Ich habe auch Dusko gesehen, er hat auf den Ball gelauert. Aber ich habe abgestoppt, eine Drehung angetäuscht und dann war ich frei.“ Renfroe hatte keine andere Wahl mehr, als den Wurf selbst zu nehmen. Genau das tat er und traf – zum entscheidenden 85:83, was den Sieg im ersten Zwischenrundenspiel des Eurocups gegen den türkischen Vertreter Banvit Bandirma bedeutete. Mit Fehlplanung zum Erfolg.
Dass die Entstehung des „Gamewinners“ eher dem Zufall entsprang? Geschenkt! „Unser Team hatte die richtige Einstellung, dazu gratuliere ich den Spielern“, sagte Trainer Svetislav Pesic, obwohl die Seinen einen zwischenzeitlichen Elf-Punkte-Vorsprung fast noch aus der Hand gegeben hatten: „Aber es war wichtig, dann Charakter zu zeigen. Das war ein wichtiger Sieg für uns.“ Nach einigen knappen Niederlagen waren die Bayern ja aus der Euroleague, der europäischen Königsklasse, ausgeschieden.
„Das tut gut, endlich so ein hartes und enges Spiel gewonnen zu haben“, sagte Renfroe nun. Mit 14 Punkten war der Amerikaner gemeinsam mit Paul Zipser, der alle seine sechs Würfe auch im Korb versenkte, Bayerns Topscorer. Auch Dusko Savanovic (12), Bryce Taylor (12), Deon Thompson (10) und Anton Gavel (10) trafen zweistellig.
Mit dem Auswärtserfolg geht es nun am Wochenende in die Allstar-Pause. Am Mittwoch steht dann das erste Eurocup-Heimspiel gegen Ulm an.