"Raus aus der Komfortzone!" Pesic hat schon einen großen Makel beim FC Bayern erkannt

Die Trainerlegende spricht nach Niederlage im Debüt Klartext und erlegt den Basketballern des FC Bayern eine Defensiv-Kur auf. Ein Starspieler ist bereits unter Druck.
Martin Wimösterer |
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Klare Ansage vom neuen Boss an der Seitenlinie: "Fouls zu machen ist Teil der Defensive. Nutzt diese Regel!", fordert Svetislav Pesic.
Klare Ansage vom neuen Boss an der Seitenlinie: "Fouls zu machen ist Teil der Defensive. Nutzt diese Regel!", fordert Svetislav Pesic. © IMAGO/Frank Hoermann/SVEN SIMON

Svetislav Pesic, die Trainerlegende, ist zurück und direkt weht ein anderer Wind beim FC Bayern Basketball. Einer, sagen wir, so scharf wie an der winterlichen finnischen Westküste, der nach der Entlassung beim FCBB dem Vorgänger Gordon Herbert nun in der Wahlheimat entgegenfegt.
Nach der 72:82-Niederlage gegen Hapoel Tel Aviv sparte Pesic jedenfalls nicht mit Klartext. Eine der Ansagen, kein Witz: Der Coach fordert von seinem Team mehr Fouls!

Defensive als Hauptaugenmerk

Pesic hat die Defensive als Hauptschwachpunkt der Bayern ausgemacht. Da will der 76-Jährige ansetzen, denn Offensive schön und gut – "ohne Defensive ist gar nichts möglich." In der NBA vielleicht, wo in dieser Saison teils halbherzig verteidigt wird, in der Euroleague in der Tat aber nicht. Und die Defensive des FCBB missfällt Pesic derzeit. "Wir müssen raus aus der Komfortzone", sagte der Serbe und verwies auf das Ausboxen unterm Korb, den Kampf um den Rebound. Er hatte nachgezählt: Neun Offensivrebounds habe Hapoel in der ersten Hälfte heruntergepflückt, in der zweiten hingegen nur drei. "Das heißt: Wir können den Rebound kontrollieren." Es gehe um Kontinuität, Körpereinsatz und ein Stück Unverschämtheit. Da sind die Bayern aus Pesic’ Sicht zu brav: "Fouls zu machen ist Teil der Defensive. Nutzt diese Regel!" Foult mehr, für eine bessere, cleverere Abwehr!

Trainer Svetislav Pesic gibt Anweisungen an seinen Star Spencer Dinwiddie.
Trainer Svetislav Pesic gibt Anweisungen an seinen Star Spencer Dinwiddie. © IMAGO/Frank Hoermann/SVEN SIMON

Starspieler unter Druck

Der neue, scharfe Wind hat auch der vermeintliche Star des Teams zu spüren bekommen: Spencer Dinwiddie, der über Herbert zu den Bayern gefunden hatte. Pesic holte den Ex-NBA-Spieler (621 Partien in der besten Liga der Welt) in seinem ersten Spiel einmal zum Gespräch an der Seitenlinie heran.
Allem Anschein nach gefiel dem Coach die Darbietung des NBA-Veteranen nicht: Unter Herbert noch Spielzeit-Fresser und Punktegarant, blieb Dinwiddie gegen Hapoel in nur neun Minuten Spielzeit – klar weniger als die Hälfte von früher – ohne Zähler!

BBL als Trainingslager

Zum Jahresausklang steht für die Bayern die Bundesliga an. Die Partie bei den Skyliners Frankfurt (nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe) war für Pesic ein Spiel, aber bei allem Respekt vor dem Gegner "wollen wir auch trainieren". Die BBL als Trainingslager, Pesic gibt Gas. Dieser Doppelansatz gilt ebenso in den folgenden BBL-Spielen, am Sonntag gegen den ersten Verfolger Gladiators Trier (18 Uhr, SAP Garden) und am Mittwoch bei den Rostock Seawolves. Die Verteidigung soll in der BBL-Triplette gestählt, die Balance zwischen Defensive und Offensive gefunden werden. Am 2. Januar kommt Maccabi Tel Aviv – für die Bayern geht es dann darum, die Pleitenserie in der Euroleague zu beenden. Ansonsten wird sie zweistellig – die Restchancen des FCBB auf die Euroleague-PlayIns stünden dann langsam so gut wie auf Freibadwetter im finnischen Winter.

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