Mangel an mentaler Energie bei Bayerns Basketballern
München - So kräfteraubend der extrem hohe Spiele-Takt der Basketballer des FC Bayern auch sein mag, er bietet auch die Gelegenheit, einen schlechten Eindruck umgehend zu korrigieren. Und weil die Münchner am Freitagabend bei Baskonia Vitoria-Gasteiz (53:78) richtig untergingen, waren sie sicher nicht allzu traurig, dass es knapp 48 Stunden später am Sonntagabend in der Bundesliga zum Spitzenduell bei den Baskets Bonn kam.

Miserable Quote, schlechte Leistung
Im Baskenland hatte die Mannschaft von Trainer Andrea Trinchieri vor allem bei den Dreierversuchen eine miserable Quote, nur die Guards Andreas Obst (12 Zähler) und Cassius Winston (10) punkteten zweistellig. "Gratulation an Baskonia, sie waren besser auf beiden Seiten des Courts und haben verdient gewonnen. Wir hatten nicht genug physische und mentale Energie, nicht genug Konzentration. Das war eine sehr schlechte Leistung, aber ich muss auch zu meinen Spielern stehen", attestierte Trinchieri, der Müdigkeit als mildernden Umstand anführte.
"Uns fehlten drei Spieler aus der ersten Fünf, das soll aber keine Ausrede sein". Neben Kapitän Vladimir Lucic waren Augustine Rubit und Nick-Weiler-Babb verletzt.
Gillespie sorgte für Lichtblicke
Einer der wenigen Lichtblicke bei der Vitoria-Klatsche war auch Center Freddie Gillespie. Der Neuzugang mit NBA-Erfahrung kommt langsam besser im Trinchieri-System zurecht und agierte mit acht Punkten, zwölf Rebounds und drei Blocks positiv auffällig.
Vier Spiele in sieben Tagen
Am Sonntag in einer Woche kann aber auch das Gesamtbild schon wieder anders aussehen, dann ist das vierte Spiel binnen sieben Tagen absolviert. Der BBL-Vergleich mit den Löwen Braunschweig (Samstag) soll ein möglichst erfolgreiches Heimspiel-Triple abrunden, allerdings müssen dafür zuvor die Hochkaräter Real Madrid (Dienstag) und Valencia Basket (Donnerstag) in der Euroleague bezwungen werden. Das wird nur mit einer herausragenden Vorstellung möglich sein.
"Wir wollen uns vor allem als Team weiter finden"
Dass die Bayern-Basketballer dazu fähig sind, haben sie punktuell schon nachgewiesen in dieser Saison wie die Siege gegen Efes Istanbul oder Tel Aviv zeigten. Nach wie vor sind aber Schwankungen da, die gewiss auch mit den andauernden personellen Sorgen zu begründen sind. Aktuell gilt daher eine Herangehensweise, die sich laut Paul Zipser nicht an der Tabellensituation orientiert: "Bei uns geht es gerade nicht um Platzierungen. Auch wenn jeder Sieg zählt, wir wollen uns vor allem als Team weiter finden."