King: "Mein Herz schlägt schon lange für Bayern"

Bayern-Basketballer Alex King spricht in der AZ über seine Rückkehr nach München, seine neue Rolle in der Mannschaft und ein Duell mit den Fußballern.
Alexander Maier |
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Würde gerne länger in München bleiben: Bayern-Basketballer Alex King (rechts).
Rauchensteiner/Augenklick Würde gerne länger in München bleiben: Bayern-Basketballer Alex King (rechts).

Alex King spielte bereits in der Saison 2000/2001 für den FC Bayern und war 2016 nach München zurückgekehrt. Bisher war der Der 32-jährige deutsche Nationalspieler einmal Meister (2004 mit Frankfurt) und zwei Mal Pokalsieger (2014 und 2016 jeweils mit Berlin).

AZ: Herr King, fangen wir gleich mit dem Wichtigsten an: Sie sind seit November Vater von Zwillingen. Wie hat sich Ihr Leben verändert?
ALEX KING: Zuallererst sind wir natürlich unglaublich glücklich, dass die beiden gesund sind, da sie zwei Monate zu früh auf die Welt gekommen sind. Seitdem hat sich mein Leben um 180 Grad gedreht. Zwei Kinder zu erziehen ist eine riesige Herausforderung, die ich zusammen mit meiner Frau meistere. Schön langsam fangen sie an uns zu registrieren, mit uns zu lachen und so weiter. Ein super Gefühl. Außerdem bekomme ich noch immer meinen Schlaf, das hätte ich mir davor nie gedacht.

Hatte die Familienplanung Einfluss auf Ihren Wechsel nach München im Sommer?
Ja, durchaus. Ich hatte auch die Chance, ins Ausland zu gehen oder zu anderen BBL-Vereinen. Aber für mich war ein gutes Umfeld für die Familie wichtig. Hier in München leben außerdem meine Eltern. Natürlich kommt auch der sportliche Aspekt hinzu, hier bei Bayern kann ich Titel holen und erfolgreichen Basketball spielen.

Ihre Kinder sind in München geboren, Sie haben hier Freunde, Familie, Titelchancen: Die perfekten Voraussetzungen, um länger zu bleiben?
Von meiner Seite aus gäbe es da keine Einwände. Ich habe ja für ein Jahr, mit Option auf ein Weiteres, unterschrieben. Im Sommer werde ich mich mit dem Trainerstab und Marko Pesic zusammensetzen, dann sehen wir weiter.

Sie haben in der Bayern-Jugend angefangen. Seitdem hat sich ja doch einiges geändert in München...
Sehr viel sogar. Von der Säbener Straße in die Olympiahalle, dann zum Audi Dome, der früher einmal meine Schulsporthalle war. Eine riesige Entwicklung, und Marko Pesic hat einen großen Anteil daran. Der Verein sollte sich jetzt endlich mit Titeln belohnen.

Würden Sie sagen, dass Sie als gebürtiger Münchner eine Identifikationsfigur für die Fans sind?
Das hoffe ich, es fühlt sich jedenfalls gut für mich in dieser Stadt an. Keine Ahnung, wie viele Fans mich noch von früher kennen oder wissen, dass ich aus München bin. Ich bin gerne eine Identifikationsfigur und möchte mich mit den Fans und dem Verein identifizieren.

Bei ALBA Berlin waren Sie Kapitän, bei den Bayern kommen Sie aufgrund des tiefen Kaders zu weniger Einsatzzeiten. Sind Sie dennoch eine Führungsperson?
Es war mir schon vor dem Wechsel klar, dass meine Einsatzzeiten etwas zurückgehen werden. Wir haben zwölf Spieler, die alle vom Niveau her mindestens 20 Minuten auf dem Platz stehen sollten. Ich versuche immer den Jüngeren, die auf meiner Position spielen, zu helfen.

Bayern spielt stark diese Saison. Dennoch das Viertelfinal-Aus im EuroCup, im Pokal haben Sie das Finale verloren. Gibt das für die Playoffs der BBL nochmal einen extra Motivationsschub?
Auf jeden Fall. Wir spielen eine richtig gute Saison, wollen unsere Siegesserie von jetzt 13 Erfolgen hintereinander fortsetzen – und dann wollen wir um die Meisterschaft spielen. Wir haben Ulm geschlagen, auch Bamberg ist nicht unschlagbar. Aufgabe wird es sein, erst mal das Viertelfinale zu gewinnen, diese Last von den Schultern zu nehmen, und dann befreit im Halbfinale aufspielen.

Ihr Gegner nächster Gegner, Rasta Vechta, hat Bob Marley als Maskottchen und steht allgemein im Zeichen der Reggae-Musik. Haben Sie einen Bezug zu diesem Lifestyle?
Ich persönlich nicht, aber meine Frau liebt Reggae und Dancehall. Schade, dass sie jetzt wohl absteigen. Sie bringen etwas Neues, etwas Frisches in unsere Liga.

Für Samstag sehen Sie das etwas anders.
Genau. Wir haben in der Tabelle noch ein Auge nach oben, man weiß ja nie, was in den letzten Spielen noch passiert. Daher müssen wir konzentriert bleiben und uns gut auf die Playoffs einstimmen.

Als Giesinger waren Sie Fan von 1860, dann kamen Sie zu den Bayern und haben Ihre Leidenschaft für den FCB entdeckt. Verfolgen Sie heute trotzdem die schwierige Situation bei den Löwen?
Mein Herz schlägt schon lange für Bayern. Aber ein Auge auf 1860 habe ich dennoch. Es gibt zwei interessante Vereine hier in München, das ist doch klasse. Und ich hoffe, dass es irgendwann wieder das Derby in der ersten Liga geben wird.

Sie kennen Mats Hummels, Fußballprofi beim FC Bayern, aus Ihrer Zeit in Berlin. Kommt es irgendwann zum sportlichen Aufeinandertreffen?
Da wird es demnächst etwas geben, mehr kann ich noch nicht verraten. Im Basketball hätten die Jungs von der Fußballmannschaft keine Chance, anders herum wäre das natürlich dasselbe. Als ich jünger war, habe ich selber gekickt. Aber da war ich noch viel kleiner und gelenkiger. Wobei, der Mats ist ja auch nur Verteidiger, also vielleicht hätte ich eine Chance. (lacht)

Sie haben einmal auf die Frage, wo Sie gerne leben würden, geantwortet: "An einem Ort, an dem es keinen Krieg und keinen Rassismus gibt." Ihr Vater ist US-Amerikaner, wie sehr beschäftigen Sie sich mit der aktuellen Lage in den USA?
Ich verfolge das alles sehr im Moment. Ich lese viel über Donald Trump, seine Einstellungen und Helfer. Ich mache mir da schon meine Gedanken, man muss diesen Mann ernst nehmen. Er ist sehr impulsiv, man weiß nie, was passieren könnte. Dazu kommen die Konflikte in Syrien, die Lage in Nordkorea, diese Mauer zu den Mexikanern. Auch die amerikanischen Bürger selbst merken mittlerweile, wie schwierig die Lage ist.

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