FC Bayern feiert dritten Euroleague-Heimsieg in Folge
München - Andrea Trinchieri ist ein Meister der Improvisation. Die zahlreichen Herausforderungen vor die er mit den Basketballern des FC Bayern in dieser Spielzeit gestellt wird, bringen aber auch den Chefcoach an seine Grenzen. "Eine extrem komplizierte Saison, du siehst dich immer Dingen gegenüber, auf die du reagieren musst", sagte er nach dem 73:65-Sieg des FCBB am Donnerstagabend gegen Asvel Villeurbanne.
Die Bayern hatten dabei einem weiteren Rückschlag getrotzt und den ihren sechsten Euroleague-Erfolg eingefahren. Erst ein paar Stunden zuvor hatten sie mitteilen müssen, dass Darrun Hilliard aufgrund einer im Training erlittenen Knieverletzung nun wochenlang ausfällt. Der US-Amerikaner war mit durchschnittlich 15,8 Punkten pro Spiel bis dahin Bayerns treffsicherster Schütze und fünftbester Scorer der gesamten Euroleague. Bei der 74:77-Niederlage bei seinem Ex-Klub ZSKA Moskau erzielte Hilliard zuletzt 28 Punkte.
Hilliard verletzt: Trinchieri mit kuriosem Torten-Vergleich
Sein Fehlen bedeutet für den FCBB einen schmerzlichen Verlust. "Bei Darrun gibt es jetzt nur ein Rezept: Kein anderer kann seine Torte herstellen", sagte Trinchieri, "aber wir können die Torte in Stücke aufteilen und jeder kann einen Teil des Jobs machen." Gegen Villeurbanne teilten sich der in seinem 100. Euroleague-Spiel stark aufspielende Augustine Rubit (19 Punkte) und Vladimir Lucic (18) die Topscorer-Rolle auf. "Ich war mir nicht sicher, ob das ZSKA-Spiel, Hilliards Verletzung und die Covid-Probleme größer sein würden als unsere Motivation", sagte Trinchieri, "aber so war es eben nicht und deswegen sage ich: Das ist ein sehr großer Sieg."
In Paul Zipser müssen Trinchieri und die Bayern auf ein weiteres einzigartiges Team-Tortenstück verzichten. Wann der Nationalspieler nach seiner Hirn-OP zurückkehren wird, ist nach wie vor offen. "Tendenziell geht es mir sehr, sehr gut", sagte der 27-Jährige nun am Rande des Spiels bei Magentasport und ergänzte: "Die letzten zwei, drei Wochen waren die Hölle, weil’s gefühlt nicht nach vorne ging." Im Rahmen seiner Reha arbeitet er auf seine Rückkehr ins Teamtraining hin. Auf diesem Weg habe er "noch viele kleine Schritte. So viele Details, die mich beschäftigen. Ich gehe wirklich nur von Tag zu Tag."
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