FC Bayern Basketball: Standortbestimmung gegen Göttingen

München - Bei allem Respekt vor den Merlins aus Crailsheim, doch als wirklicher Standorttest diente der Vergleich mit den stark ersatzgeschwächten und deshalb chancenlosen Schwaben beim BBL-Finalturnier im Audi Dome nun doch nicht. Das gilt sowohl für die Basketballer des FC Bayern, als auch für den Gegner am Freitagnachmittag (16.30 Uhr/Magenta Sport), die BG Göttingen.
Und weil die Bayern wie die Göttinger in Gruppe A neben einem Sieg gegen die Merlins je eine Niederlage auf dem Konto haben, wird das Aufeinandertreffen also zum richtungsweisenden Spiel. Wie gut sind die Bayern wirklich aus der Corona-Pause gekommen? Und welche Ausgangsposition schafft sich das Team von Oliver Kostic für das Viertelfinale? "Unser Auftritt gegen Crailsheim sollte Vorbild für den am Freitag sein", erklärte der Bayern-Trainer über den klaren 110:79-Sieg am Dienstagabend – doch er wusste den überraschend klaren Sieg nach der Auftaktniederlage gegen Ulm sehr wohl einzuordnen. "Es war eben auch nur ein erster Schritt. Wir haben sowohl in der Defensive als auch in der Offensive noch viel Luft, uns weiter zu verbessern", sagte Kostic.
FC Bayern Basketball: Angstgegner Göttingen?
Während sein Team in den vergangenen beiden Tagen spielfrei hatte, bezogen die Göttinger ihrerseits gegen starke Oldenburger (62:80) die erste Pleite im Turnier. Somit ist das Duell auch ein Spiel um Platz zwei hinter den ungeschlagenen Ulmern. Eine Top-Platzierung in Gruppe A ist auch deshalb so wichtig, um Alba Berlin oder Ludwigsburg im Viertelfinale noch aus dem Weg zu gehen.
Die Bayern sollten sich dabei tunlichst besser anstellen als in der Saison vor der Corona-Pause. "Göttingen hat uns zweimal in der Saison große Probleme bereitet und seine Qualität auch hier schon nachgewiesen", erinnert sich Kostic. Beim letzten Aufeinandertreffen beider Teams in München gewann der FCBB noch in letzter Sekunde per Buzzer-Beater von Petteri Koponen, im Februar gab es in Göttingen sogar eine 81:90-Pleite – eine von nur zwei Niederlagen der Bayern in der gesamten regulären Saison.
Da war die Welt aber noch eine andere. Göttingens Coach Johan Roijakkers muss nun nach der Spielpause auf seinen Topscorer Kyan Anderson, sowie Center Dylan Osetkowski und Adam Waleskowski verzichten. Dafür rückt der gerade erst 18-jährige Bennet Hundt in den Fokus. Seit seinen 30 Punkten im Auftaktspiel gegen Crailsheim wird der Guard schon als möglicher Turnier-MVP gefeiert. Dafür müssten die Göttinger in München noch ein paar Runden überstehen. Ob die BG das Zeug dazu hat – oder ob die Bayern allmählich zur Meisterform finden, das wird sich heute Abend zeigen. Nach der Standortbestimmung dürften beide Seiten etwas schlauer sein.
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