FC Bayern Basketball: Maik Zirbes im Interview über die Neuzugänge

Der FCBB-Center sah die EM nur im TV. In der AZ spricht er über seine Verletzung, die neuen Teamkollegen und die Saisonziele der Bayern.
von  Julian Buhl
"Ich kann bald wieder angreifen", sagt der verletzte Bayern-Star Zirbes.
"Ich kann bald wieder angreifen", sagt der verletzte Bayern-Star Zirbes. © Rauchensteiner/Augenklick

Nationalspieler Maik Zirbes (27) ist seit 2017 beim FC Bayern Basketball aktiv. Die EM verpasste er verletzungsbedingt.

AZ: Während die deutschen Basketballer bei der EM für Furore gesorgt haben, mussten Sie Ihre Teilnahme an dem Turnier absagen. Wie sehr schränken Sie Ihre Fußprobleme momentan noch ein?
MAIK ZIRBES: Es hat schon sehr wehgetan, nicht bei der EM dabei sein zu können. Ich bin schließlich überzeugter Nationalspieler und spiele gerne für mein Land. Ich werde weiter am Fuß behandelt, es ist aber schon viel besser geworden. Ich kann mittlerweile so trainieren, wie ich mir das vorstelle. Mein Ziel ist jetzt, in Topform zu kommen – und wieder anzugreifen.

Beim FC Bayern. Was waren Ihre Gründe, Ihren Vertrag hier in München zu verlängern?
Wir haben den Kern der Mannschaft behalten und die Abgänge, die uns wehtun, trotzdem ganz gut verkraftet. Ich kenne Stefan Jovic und Milan Macvan, die neu dazukommen, aus meiner Zeit in Belgrad und weiß, was sie können. Wir haben eine Mannschaft, mit der wir in diesem Jahr ganz vorne angreifen können.

Die Neuzugänge, Ihr Teamkollege Vladimir Lucic und Coach Sasa Djordjevic kämpfen mit Serbien noch um Gold bei der Europameisterschaft. Als Jovic nach seiner Vertragsunterschrift in München vorbeigeschaut hat, umarmten Sie beide sich herzlich.
Die ganze Mannschaft von Roter Stern Belgrad ist etwas Besonderes. Wir sind alle wie eine große Familie, immer noch – auch wenn wir nicht mehr alle zusammenspielen. Stefan ist wirklich wie ein Bruder für mich. Deshalb freue ich mich sehr, ihn in München wiederzusehen.

Dann hat er sich vor seinem Wechsel auch bei Ihnen über den FC Bayern erkundigt, oder?
Natürlich. Wir sind sehr, sehr enge Freunde und häufig in Kontakt. Wenn man dann zum gleichen Team wechselt, redet man natürlich miteinander.

"Große Chance, ganz oben mitzuspielen"

Was haben Sie ihm gesagt?
Wir haben über viele Dinge geredet. In erster Linie darüber, dass wir wieder zusammenspielen. Aber auch darüber, was in München möglich ist. Ich glaube, wie gesagt, dass wir dieses Jahr große Chancen haben, ganz oben mitzuspielen. Wenn wir es hinbekommen sollten, hier nächstes Jahr Euroleague spielen zu können und uns dort dann zu etablieren, wäre das eine große Chance.

War Jovics Verpflichtung umgekehrt auch für Sie ein Faktor, in München zu bleiben?
Das war mit Sicherheit ein Punkt. Wir wissen beide, was wir aneinander haben und wie wir zusammen spielen müssen. Man hat bei Roter Stern gesehen, dass wir ganz gut harmonieren. Das können wir jetzt in München wieder.

Sie spielten von 2014 bis 2016 bei Roter Stern, gewannen dort gemeinsam mit Stefan Jovic Titel. Macvan spielte dagegen bei Ihrem Rivalen Partizan.
Da haben wir uns oft ziemlich in die Haare gekriegt. Aber das gehört in Belgrad dazu. Ich habe bisher fast nur auf dem Spielfeld mit ihm geredet, das war nicht ganz so freundlich von beiden Seiten. Nachdem er hier unterschrieben hatte, kam aber direkt eine SMS mit einem Herzchen von ihm. Das ist eben typisch serbisch. (lacht)

Und was für ein Typ ist er auf dem Feld?
Er spielt sehr viel mit seinem Kopf. Er ist nicht der athletischste, macht aber alles mit seiner Abgezocktheit und Erfahrung wett. Auch er ist ein großartiger Spieler.

In Belgrad werden Sie noch immer von den Fans regelrecht verehrt, häufig auf der Straße erkannt.
Das ist kein Vergleich zu Deutschland. In Belgrad ist der Fokus auf Basketball viel größer. Dann haben wir in meiner Zeit dort noch fast alles gewonnen. Die Leute wollen Autogramme und Fotos, das ist ungefähr so, wie bei den Fußballern hier. Ich genieße großes Ansehen in Serbien und sage das auch ganz laut. Die Leute dort lieben mich genauso, wie ich sie liebe. Ich habe jetzt auch wieder den ganzen Sommer in Belgrad verbracht.

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