Die letzte Chance für Bayerns Basketballer gegen Alba
Der Freitagabend dürfte ein recht spezieller werden für die Fans der Bayern-Basketballer. Während sich das Team im fernen Berlin (Bezirk Pankow) gegen das drohende Aus im Kampf um den Meistertitel stemmt, werden ein paar Aufrechte trotzig in den Audi Dome pilgern, zum Public Viewing.
Alba Berlin in der Favoritenrolle
Wie schon bei Spiel 1 der Best-of-five-Serie gegen Alba Berlin wird auch Game 3 auf dem Videowürfel der Bayern-Heimspielstätte übertragen. Ob's noch hilft? Größere Geldbeträge würden wohl nur noch besonders ausgefuchste Wettkönige auf die in der Euroleague noch so imponierend aufgetretenen Münchner Korbjäger setzen.
Zu klar dominierten die Berliner vor allem die zweite Partie im Audi Dome, zu augenfällig der Münchner Substanzverlust am Ende einer langen Saison mit bislang 82 Pflichtspielen. Doch dass man sozusagen in Europa wohl zu viele Körner verloren hat, interessiert dann am Ende niemanden mehr, wenn es um den deutschen Meistertitel geht.

Dass es gegen den ehemaligen Serienmeister Alba eigentlich noch nie leichte Spiele gab, ist eine Binse. Dass die Berliner zuletzt nun schon 19 Spiele in Serie gewonnen haben, spricht für sich. Dass die Münchner länger in der maximal kräftezehrenden EuroLeague beschäftigt waren als die Berliner, ist ebenso Fakt.
Ausgerechnet Vladimir Lucic fehlt
Und dass bei den Bayern ausgerechnet in der Finalserie jetzt eine - wenn nicht die - zentrale Figur fehlt, lässt sich ebenfalls nicht wegdiskutieren. Das Fehlen von Vladimir Lucic macht sich deutlich bemerkbar, das der beiden anderen Größen Darrun Hilliard (Schlüsselbein-Bruch) und Corey Walden (nach Rückenproblemen gerade erst ins Training zurückgekehrt) ebenso.
Dass der serbische Forward Lucic wegen Adduktorenproblemen auch im dritten Spiel nicht zur Verfügung steht, verkompliziert die Aufgabe für die Bayern. Und noch ein Fakt, der gegen Bayern spricht: Erst einmal gelang es einer Mannschaft in einer Finalserie aus einem 0:2 noch ein 3:2 zu machen: Bayreuth gegen Leverkusen. Das war 1989. Verdammt lang her.
Trinchieri: "Wir müssen uns zusammenreißen"
Es sei nun aber "nicht der Moment für Ausreden und Erklärungen zu Spielern, die fehlen. Wir müssen uns zusammenreißen, und das ist nicht so einfach, wie es sich anhört", sagte Bayern-Coach Andrea Trinchieri und gab sich wie immer wild entschlossen: "Die Devise für Spiel drei lautet: Gib den Kampf nie auf, nie!"
Freitag muss eine Rakete gezündet werden
Die gute Nachricht: In der regulären Saison von EuroLeague und Bundesliga konnten die Bayern-Basketballer jeweils in Berlin gewinnen. Sollte dies am Freitagabend erneut gelingen, käme es am Sonntag (15 Uhr) zu Spiel 4 im Audi Dome, dann sicherlich vor voller Hütte. Doch dazu muss erst mal am Freitagabend eine Rakete gezündet, wie der Vereinskollege Manuel Neuer das unlängst so treffend formulierte.
Public Viewing mit kostenlosem Ticket möglich
Der Eintritt zum Public Viewing am Freitag im Audi Dome ist jedenfalls frei. Da die Kapazität jedoch begrenzt ist, ist für den Einlass die Buchung eines kostenlosen Tickets erforderlich. Und dann heißt es einfach nur noch Daumen drücken für die letzte Chance auf den Meistertitel.