"You Dirty Schwein": Bayern klagen über "zweierlei Maß"

Der Daily Mirror beschimpft Bastian Schweinsteiger und Matthias Sammer klagt über den Schiedsrichter. Nach dem 1:1 ist es aber der FC Bayern, der klar im Vorteil ist und die nächste Runde erreichen sollte.
Manchester – Erst war Bastian Schweinsteiger bei seinem Abgang von den Manchester-Fans gnadenlos ausgepfiffen worden, dann musste sich der Mittelfeldstar von Bayern München auch noch vom Daily Mirror verunglimpfen lassen. "You Dirty Schweini!", titelte das englische Boulevardblatt nach dem 1:1 von Bayern München im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League bei Manchester United.
Der 29 Jahre alte Münchner war der tragische Held der umkämpften Partie im Old Trafford. Schweinsteiger glich in der 67. Minute den Führungstreffer für United durch einen Kopfball von Nemanja Vidic aus, sah dann aber in der 90. Minute für ein angebliches Foul an Wayne Rooney Gelb-Rot vom spanischen Schiedsrichter Carlos Velasco Carballo.
Selbst Rooney, der beim Tackling von Schweinsteiger theatralisch über dessen Bein geflogen war, machte nach der Hinausstellung des Münchners ein peinlich berührtes Gesicht. Im Rückspiel am kommenden Mittwoch (9. April) wird damit neben Schweinsteiger der ohnehin verletzte Thiago und der gelb-gesperrte Javi Martinez fehlen.
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Trainer Pep Guardiola nahm es aber einigermaßen gelassen: "Solche Sachen passieren. Wir werden das schon lösen und elf Mann auf dem Platz haben." Die Bayern beklagten aber wie Sportdirektor Matthias Sammer zu Recht einen Mangel an Verhältnismäßigkeit.
"Es wurde mit zweierlei Maß gemessen", sagte Sammer und bezog sich auf ein überhartes Einsteigen des bereits verwarnten Antonio Valencia gegen Jerome Boateng, das ohne Folgen vor den United-Profi geblieben war. Auch für Kapitän Philipp Lahm war deshalb "die Differenz zu groß, wenn man Valencia sieht, der nicht vom Platz gestellt wird".
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Den Ausfall von Schweinsteiger, der sich zu seinem wechselhaften Abend zunächst nicht äußern wollte, bezeichnete Lahm bei Sky als "bitter". Es ändere "ja nichts", fügte Arjen Robben an, "jetzt müssen wir halt schauen, dass wir auch für Javi und Basti ins Halbfinale kommen".