Nach Supercup-Sieg: Das sagt FC-Bayern-Keeper Neuer über Nick Woltemade

Kurz vor dem Supercup hat der VfB Stuttgart den Poker um Woltemade für beendet erklärt. Auf dem Platz hat Bayerns Transfertraum aber nicht punkten können, vor allem bei seiner besten Chance vor dem Tor. FCB-Keeper Neuer hat klare Worte für Woltemade nach der Partie.
Patrick Strasser |
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Bayern-Keeper Manuel Neuer und VfB-Stürmer Nick Woltemade – hier bei einem Handschlag am 24. Spieltag der Bundesligasaison 2024/2025 zwischen dem VfB Stuttgart und dem FC Bayern München. Nach der Partie im Supercup hat Neuer einen neuen Spitznamen für Woltemade.
Bayern-Keeper Manuel Neuer und VfB-Stürmer Nick Woltemade – hier bei einem Handschlag am 24. Spieltag der Bundesligasaison 2024/2025 zwischen dem VfB Stuttgart und dem FC Bayern München. Nach der Partie im Supercup hat Neuer einen neuen Spitznamen für Woltemade. © IMAGO/Grant Hubbs
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Es wäre sein Preis gewesen, sein Pokal. Und so beobachtete Nick Woltemade, dieser Riese mit 1,98m Körperlänge, gramgebeugt und mit hängendem Kopf das fröhliche Feier-Treiben seiner Gegner, die – wäre es nach ihm gegangen – längst seine Mitspieler hätten sein sollen. Er applaudierte höflich, klatsche mit einigen Gegenspielern ab, die er seit seinem Debüt Anfang Juni von der Nationalmannschaft kennt. Woltemade war so nah – und doch so fern.

Der FC Bayern gewann den Franz-Beckenbauer-Supercup gegen den Pokalsieger VfB Stuttgart verdient mit 2:1. Das erste Titelchen, die Ouvertüre zur neuen Saison, geht an die Mannschaft von Trainer Vincent Kompany. Und doch musste der Meister an diesem dampfig-schwülen Spätsommerabend in der Schwaben-Metropole eine Niederlage hinnehmen, kassierte eine bittere Abfuhr. Im Spiel ohne Ball.

Selbst das Angebot über 64 Millionen Euro konnte die Schwaben nicht überzeugen  

Eine halbe Stunde vor dem Anstoß beendeten die VfB-Bosse sämtliche Spekulationen, in dem sie den Bayern endgültig die letzte Hoffnung auf den Transfer nahmen. Klubboss Alexander Wehrle sagte bei Sky: "Nick Woltemade spielt nächste Saison beim VfB Stuttgart, die Akte ist geschlossen." Alle Parteien seien informiert. Auch der wechselwillige Stürmer, der sich mit den Münchnern trotz seines Vertrages beim VfB bis 2028 schon Ende Juni auf eine gemeinsame Zusammenarbeit samt Gehaltsrahmen geeinigt hatte. Die Bayern gaben in der Folge zwei Angebote ab – ohne Erfolg. Selbst die Video-Konferenz unter der Woche zwischen beiden Führungsriegen brachte keinen Durchbruch. Die Schwaben lehnten auch die dritte, aufgestockte Offerte in Höhe von rund 64 Millionen Euro ab. "Wir beschäftigen uns mit dem Thema ab sofort nicht mehr. Die Faktenlage ist eindeutig. Das Thema ist vom Tisch. Nick Woltemade wird über den Sommer hinaus beim VfB Stuttgart Fußball spielen", sagte Sportvorstand Fabian Wohlgemuth bei Sat.1.

Der VfB schaltet auf stur und sieht sich als Gewinner im größten Wechsel-Theater dieses Sommers. Zwar ist das Transferfenster noch bis zum 1. September geöffnet, doch der VfB hat die Fensterläden verriegelt. Die Bayern nehmen es zähneknirschend hin, Sportdirektor Christoph Freund sagte: "Es braucht immer drei Parteien, um einen Transfer abzuwickeln. Es war jetzt nicht der Fall, dass es eine Einigung gegeben hat."

Nick Woltemade (l) sah sich in Zweikämpfen oft Dayot Upamecano gegenüber.
Nick Woltemade (l) sah sich in Zweikämpfen oft Dayot Upamecano gegenüber. © Bernd Weißbrod/dpa

Woltemade selbst, der unter dem Brennglas der Medien und der Fans antreten musste, ließ sich rein äußerlich nichts anmerken. Er lächelte beim Aufwärmen, begrüßte Bayerns Tom Bischof herzlich. Während des Spiels schonte er weder sich noch seine Gegenspieler, meist Münchens Innenverteidiger Dayot Upamecano. Auge um Auge, Fußspitze um Fußspitze, Ellbogen um Ellbogen – bis Upamecano nach 35 Minuten Gelb sah, ein Teilerfolg für Woltemade. Seine beste Torchance vergab er in der 24. Minute, als er völlig frei aus wenigen Metern Torhüter Manuel Neuer anschoss. "Die leichten Dinger macht er nicht", rief ein Fan auf der Haupttribüne verärgert.

Neuer über den fast 2 Meter großen Riesen "Woltemessi"

Der gebürtige Bremer, der 2024 ablösefrei zum VfB gekommen war, ist ein Fußball-Arbeiter mit feinem Füßchen und gutem Gespür für den Raum. In der Luft und in den oft griechisch-römisch anmutenden Zweikämpfen rackerte er meist mehr mit dem Rücken zum Tor als mit Blick aufs gegnerische Tor. In der 73. Minute schraubte er sich zentral im Strafraum in die Luft und nickte eine Flanke von Maximilian Mittelstädt Richtung Tor - drüber. Seine zweite und letzte Chance, mehr war nicht drin für "Woltemessi", so sein Spitzname wegen seiner außergewöhnlich feinfühligen Ballbehandlung für einen Fast-Zwei-Meter-Stürmer.

Bayerns Kapitän Neuer meinte über den verhinderten Star des Abends: "Er ist ein sehr guter Spieler, der eben 'Woltemessi' ist. Der viel am Ball kann und unberechenbar ist." Kommende Saison spielt der mit dem VfB in der Europa League, nicht mit den Bayern in der Champions League. Die Münchner können seine Entwicklung nun beobachten – auch, ob er sich im Sturmzentrum der Nationalelf gegen Niclas Füllkrug (West Ham United) oder den derzeit verletzten Tim Kleindienst von Borussia Mönchengladbach durchsetzt.

 

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