Wirtz erklärt Absage an den FC Bayern: "Das habe ich bis jetzt noch nicht bereut"

Ex-Leverkusener erklärt, warum er sich für den FC Liverpool und gegen den FC Bayern entschieden hat: "Ich würde sagen, dass es eine größere Herausforderung ist." Sein Ziel ist der WM-Titel.
von   AZ
Florian Wirtz wurde über Monate hinweg vom FC Bayern umworben, entschied sich letztendlich aber für einen Wechsel nach Liverpool.
Florian Wirtz wurde über Monate hinweg vom FC Bayern umworben, entschied sich letztendlich aber für einen Wechsel nach Liverpool. © John Walton/dpa

Dass sie ihn trotz monatelangen Werbens nicht bekommen haben, ärgert die Bosse des FC Bayern bis heute. Doch für Florian Wirtz ging es bei seiner Wechsel-Entscheidung für den FC Liverpool und gegen die Münchner ganz bewusst darum, die Komfortzone verlassen.

"Wie schon vor fünf Jahren, als ich mit 16 von Köln nach Leverkusen gegangen bin, habe ich auch diesmal darauf geschaut, wo ich mich fußballerisch am besten weiterentwickeln kann und wo ich der erfolgreichste Spieler werden kann", erklärte der 22-Jährige im Interview mit "Kicker" und ergänzte: "Deswegen habe ich mich für Liverpool entschieden – und das bis jetzt noch nicht bereut."

Wirtz: "Haben mich sehr intensiv mit beiden Vereinen beschäftigt"

Wirtz war im Sommer für bis zu 150 Millionen Euro von Bayer Leverkusen auf die Insel gewechselt. Lange Zeit war auch über einen Wechsel zum FC Bayern spekuliert worden. Speziell zu seinem Vater Hans Wirtz hatten die Münchner engen Kontakt. "Ich habe mich schon sehr intensiv mit beiden Vereinen beschäftigt, es war am Ende keine einfache Entscheidung. Aber ich habe sie mit hundertprozentiger Überzeugung getroffen und bin auch froh darüber", sagte Wirtz.

Florian Wirtz' Vater und Berater Hans hatte engen Kontakt zum FC Bayern.
Florian Wirtz' Vater und Berater Hans hatte engen Kontakt zum FC Bayern. © Imago/Jan Hübner

Letztlich war das Gespräch mit Liverpool-Trainer Arne Slot der Schlüssel. Der Coach konnte Wirtz mit seinem sportlichen Konzept mehr überzeugen als Bayern-Trainer Vincent Kompany. Die Absage war ein herber Schlag für die Münchner Verantwortlichen.

Es sei "der schwierigere Schritt, aus dem ganzen Umfeld rauszukommen und in ein anderes Land zu gehen mit all den Veränderungen. Und in eine neue Liga, die einen anderen Spielstil hat", führte Wirtz aus: "Ich würde deshalb auf jeden Fall sagen, dass es eine größere Herausforderung ist, die ich mir bewusst ausgewählt habe, um zu bestehen und ein besserer Spieler zu werden." Sein Ziel sei, der beste Spieler der Welt zu werden: "Ja, auf jeden Fall."

Wirtz: "Der WM-Titel ist und bleibt das Ziel"

Dass mit seinem Transfer auch riesige Erwartungen verbunden sind, prallt am Offensivspieler nach eigener Aussage ab. Zwar spüre er, "dass man in diesem Verein unter noch größerer Beobachtung steht. Alles ist eine Nummer größer, und dadurch entsteht auch ein größerer Druck, dass man abliefern muss", sagte Wirtz.

Er wolle nun aber "einfach Fußball spielen. Natürlich erwarten die Fans ein bisschen mehr, als wenn der Verein einen Spieler für wenig Geld holt. Aber ich mache mir da keinen Druck, sondern versuche, einfach mein Bestes zu geben, egal für wie viel Geld ich geholt werde. Das ist jetzt so und wird immer so sein."

Übrigens: Nicht nur mit Liverpool hat Wirtz eine Menge vor, sondern auch mit der deutschen Nationalmannschaft. "Der WM-Titel ist und bleibt das Ziel", sagte er. "Ich bin jemand, der sehr gerne sehr groß denkt, deshalb würde ich mir weiterhin das Ziel setzen, Weltmeister zu werden."

Die Aufgabe bis zum Start der WM sei nun, "zu einer Spitzenmannschaft" zu werden und die kommenden Spiele dafür zu nutzen, "dass wir uns diese Selbstverständlichkeit, Spiele zu gewinnen, wieder aneignen", forderte Wirtz.

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