FC Bayern bewahrt seine Fans nach "Willkür der Polizei" vor Chaos bei Rückreise

Der FC Bayern bewahrt seine Anhänger vor einer langen Nacht vor dem Pariser Prinzenpark. Boss Dreesen: "Die Fans hatten es diesmal nicht leicht."
von  Kilian Kreitmair
Mussten die Nacht am Ende doch nicht auf dem Stadionparkplatz verbringen: Die Fans des FC Bayern.
Mussten die Nacht am Ende doch nicht auf dem Stadionparkplatz verbringen: Die Fans des FC Bayern. © IMAGO

Am Ende konnten die Bayern-Fans doch noch kurz nach dem 2:1-Sieg gegen Paris Saint-Germain die Heimfahrt antreten. Selbstverständlich war das allerdings nicht. Lange sah es danach aus, als müssten rund 750 (!) Fans die Nacht vor dem Prinzenpark verbringen. Und das bei herbstlichem Wetter. Es wäre das kühle Ende der "Schikane für Auswärtsfans", wie sie Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen nannte, gewesen.

Polizei erlaubte nur 2000 Gästefans

Initiiert, ja richtig, von der Pariser Polizeipräfektur. Die hatte einen Tag vor dem Kracher verfügt, dass sich alle 15 Fanbusse an der Mautstelle 4 außerhalb der Stadt versammeln müssen. Von dort sollten die Anhänger vier Stunden vor Anpfiff unter Polizeigeleit ins Stadion gebracht werden. Hintergrund: Die Beamten erwarteten 150 Risikofans des FC Bayern.

Man wollte auf Nummer sicher gehen, keine weiteren Auseinandersetzungen, wie 2017 und 2024, riskieren. Generell hatte die Polizei deshalb nur 2000 Gästefans erlaubt, 400 weniger als PSG aufgrund der 5-Prozent-Regel der Uefa den Gästen anbieten hätte müssen. Am Ende legten die Bayern vor dem Verwaltungsgericht Paris Einspruch ein. Ohne Erfolg. Da half auch die Unterstützung der Uefa und des Gastgeber-Klubs nichts.

Setzte sich für die Fans ein: Bayern-Boss Jan-Christian Dreesen.
Setzte sich für die Fans ein: Bayern-Boss Jan-Christian Dreesen. © IMAGO

Dreesen spricht von "Willkür der Pariser Polizei"

"Nach dem Termin wurde uns mitgeteilt, dass das Urteil schriftlich in einigen Stunden eingehen würde", so Dreesen in einer Mitteilung des Klubs. So kam es, dass mehrere Busse samt Insassen an der Mautstelle von Wägen der Polizei umkreist wurden. Selbst Busse, die schon in Paris waren, mussten zurück. Kurios: Zum Ärger der Beamten kamen einige Anhänger dennoch auf Umwegen früher in die Innenstadt.

Essen und Trinken gab es für die Fans an der Mautstelle nicht. Auch stand nur eine einzige Toilette zur Verfügung. "Die Fans hatten es diesmal nicht ganz leicht, weil sie mit Willkür der Pariser Polizei vor dem Spiel lange nicht hingelassen wurden", fasste es der 58-Jährige auf dem nächtlichen Bankett im Teamhotel zusammen. Man merkte ihm an, dass ihn das Thema beschäftigte.

In der Vergangenheit kam es im Prinzenpark zu Gewalt zwischen der Polizei und Fans des FC Bayern (Archivfoto).
In der Vergangenheit kam es im Prinzenpark zu Gewalt zwischen der Polizei und Fans des FC Bayern (Archivfoto). © IMAGO

FC Bayern organisiert Busfahrer

Denn neben einer katastrophalen Hinreise hätte eine lange Rückreise gedroht. Durch die späte Ankunftszeit am Stadion hatten sich die Lenkzeiten der Busfahrer verschoben, sodass die Abfahrtszeit erst in den frühen Mittwochmorgenstunden möglich gewesen wäre.

"Wir haben es zum Glück mit den Fanklubs hinbekommen, einen zweiten und dritten Busfahrer zu organisieren", verkündete Dreesen. Dadurch kamen alle Fans pünktlich wieder zurück.

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