Van Gaal: „Ich kann kein Tor schießen“

Letzten Mittwoch der Sieg gegen Rom, zum Wiesnauftakt das Unentschieden gegen Köln, und jetzt am Dienstag (20.00 Uhr) gegen Hoffenheim: Es sind englische Wochen für die Bayern und Trainer Louis van Gaal angesagt, der am Montagvormittag der Presse Rede und Antwort stand.
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Bei Bayern "nur" Coach: Louis van Gaal
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München - Letzten Mittwoch der Sieg gegen Rom, zum Wiesnauftakt das Unentschieden gegen Köln, und jetzt am Dienstag (20.00 Uhr) gegen Hoffenheim: Es sind englische Wochen für die Bayern und Trainer Louis van Gaal angesagt, der am Montagvormittag der Presse Rede und Antwort stand.

Woran erkennt man beim FC Bayern München, dass es der Tag vor einem Spiel ist? Der Rekordmeister in Person von Louis van Gaal lädt zum Pressetalk an die Säbener Straße ein. Diesmal gab der Holländer Auskunft zum Spiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim und sprach über ein bestimmtes Element, das den Münchnern momentan fehlt: Das Glück. Louis van Gaal über…

…das Spiel gegen Hoffenheim:

Hoffenheim will auch Fußball spielen. Fußball ist, wenn man ein bisschen angreift. Ich denke, dass Rangnick ein Trainer ist, der auch angreifen lässt. Dann ist es ein bisschen einfacher für uns. Aber auch gegen verteidigende Mannschaften haben wir gewonnen. Es ist nicht so, dass das nicht möglich ist.

…die Spitzenreiter aus Hoffenheim und Mainz:

Das habe ich nicht erwartet. Aber ich habe schon vor der Saison gesagt, was mit Bayern oder anderen Vereinen passiert. Das ist nichts Neues nach einer Weltmeisterschaft. Jedes Jahr ist eine andere Mannschaft oben. Aber die Saison dauert lange.

…mögliche Vorwürfe an die eigene Mannschaft:

Ich mache niemals jemandem Vorwürfe. Ich gebe nur Kommentare und Kritik. Ich analysiere und dann hoffe ich, dass die Spieler, etwas damit tun. Ich trainiere auf ein Spiel. Dann hoffe ich, dass sie machen, was ich will. Aber die Spieler haben auch eine eigene Identität. Das darf man nicht vergessen. Ich muss die Spieler so einsetzen, dass sie Vertrauen haben und die Tore machen. Aber ich muss sie auch in das Mannschaftsgefüge einbauen, und dann müssen sie vielleicht ein bisschen von ihrer Identität einbüßen. Weil wir spielen zusammen, und nicht alleine. Man kann nicht sagen, dass wir schlecht spielen. Wir spielen viel besser als letztes Jahr. Aber der letzte Pass ist nicht gut. Aber das ist auch logisch, weil der Passgeber oder der Flankengeber unter Druck steht, weil die Gegner mit elf Spielern hinten drin stehen. Deswegen müssen wir noch besser und in einem höheren Tempo unser Positionsspiel spielen. Aber das dauert, weil 13 Spieler bei der WM dabei waren. Ich und die Spieler, wir machen alles um das zu verbessern. Vielleicht stehen wir nach den Spielen gegen Hoffenheim und Mainz schon gleichauf mit diesen Mannschaften.

…den schlechten Start:

Das ist eine Kopfsache für alle Spieler. Und sie wissen, was passiert, wenn wir so wenig Punkte holen. Dann kommt der Druck von außen, von den Medien, vom Vorstand. Aber das ist auch logisch. Wir sind ein Spitzenmannschaft. Wir müssen oben stehen. Aber die Tabelle ist erst im März, April und Mai wichtig. Dann müssen wir dabei sein.

…die Torflaute:

Ich habe schon oft gesagt: Ich kann nur das Spiel entwickeln, aber ich kann kein Tor schießen. Und das kann man auch nicht trainieren. Ich kann alle Bedingungen schaffen, um so weit zu kommen. Ich kann eins-gegen-eins Situationen zwischen einem Torwart und dem Stürmer üben, aber das ist was ganz anderes im Spiel. Wir können die Technik verbessern. Das machen wir auch. Wir können auch den Chip im Gehirn verbessern, damit die Spieler das Vertrauen spüren. Aber im Spiel ist es ein ganz anderer Druck. Die einen Spieler können besser damit umgehen als die anderen Spieler. Das nennt man auch Qualität.

…die Frage, ob man das Glück und Siege erzwingen kann:

Das ist möglich. Das ist meine Philosophie. Man muss das Glück erzwingen, wenn alle Spieler 100% topfit und topmotiviert sind. Alle Spieler müssen immer wollen. Aber das "Wollen" ist nicht genug. Wenn sie nicht wollen, dann werde sie nicht im Kader stehen. Wenn sie nicht wollen, dann bin ich ein sehr harter van Gaal.

…den Rückstand zur Tabellenspitze:

Dieses Jahr ist der Abstand zur Spitze größer als letztes Jahr, weil Mainz alles gewonnen hat. Mainz hat schon letztes Jahr gut gespielt. Von nichts kommt nichts. Das ist nicht zufällig, dass Mainz da oben steht. In der Bundesliga ist es nicht einfach, zu gewinnen. Wenn alle nicht topfit sind, sowohl physisch, mental, taktisch, dann ist es schwieriger. Das sind so viele Faktoren. Und dann gibt es noch die Mitspieler. Wenn die Mitspieler auch ein bisschen schlechter spielen, dann hat das auch Einfluss auf den einzelnen Spieler. Dann kann der einzelne Spieler topfit sein, aber dann kann er nicht gut spielen. Da kann man nicht einfach sagen, dass der einzelne Spieler schlecht spielt.

…defensive Teams:

Ich habe kein Bundesligaspiel gesehen, wo alle Spieler in einer Hälfte stehen, wie bei uns gegen den 1.FC Köln. Aber wir werden eine Lösung finden. Es ist nicht einfach in der Bundesliga zu gewinnen. Jede Mannschaft kann Fußball spielen. Und wenn sie sich auf noch organisieren, wird es noch schwieriger. Dann braucht man nicht nur Qualität, sondern auch ein bisschen Glück. Das haben wir noch nicht gehabt.

…die bisherigen Eckbälle:

Das muss besser werden. Das muss bei Franck Ribéry besser werden, aber auch bei Toni Kroos im vorletzten Spiel war das nicht gut. Badstuber ist bis jetzt der Beste bei Ecken.

…die Aussicht, sechs Punkte in dieser Woche zu holen:

Wir müssen damit beschäftig sein, sechs Punkte zu holen. Das ist viel wichtiger als das immer zu sagen. Wir müssen einfach abwarten.

Aufgezeichnet: B. Strobl

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