Usami: Der japanische Wiggerl

Takashi Usami erlebt seinen ersten Tag an der Säbener Straße. In der Allianz Arena wird er am Montag vorgestellt – vor 200 Journalisten.
Patrick Strasser |
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München - Als Takashi Usami alles gesehen hatte an seiner neuen Arbeitsstätte, wollte er schwitzen. Um 14.30 Uhr zog sich der Japaner in der Profikabine an der Säbener Straße um, rein in die Laufschuhe, ab auf den Platz. Vorher schnappte der 19-Jährige sich noch einen Ball und zeigte den Fans, was er drauf hat. Den Begriff „danteln“ wird er noch lernen.
Außer „Servus!“ beherrscht der erste Japaner im Bayern-Trikot noch kein Deutsch. Der FC Bayern hat ihm seit seiner Ankunft am Donnerstagabend einen Dolmetscher zur Seite gestellt. Auch immer an Usamis Seite: Seine Frau Ran, eine in Japan prominente TV-Moderatorin. „ Im Frühjahr haben die beiden geheiratet. Bisher nur standesamtlich, ein großes Fest soll dieses Jahr nochfolgen", sagte Ken Wakatsuki, der Berater von Usami. Die Transferrechte für Deutschland hat Wiggerl Kögl.

Ob Usami rechts oder links vorbei geht, hängt von seiner Position ab. Der Japaner, zunächst bis Juni 2012 für 300.000 Euro vom Erstligisten Gamba Osaka ausgeliehen, ist ein Offensiv-Allrounder. Er kann als Zehner hinter den Spitzen spielen oder über die Flügel. Eine Alternative zu Ribéry und Robben. Für den Fall, dass Usami den Durchbruch schafft, haben sich die Bayern eine Kaufoption für 1,5 Millionen Euro gesichert.

„Ich bin sehr stolz, bei so einem großen Verein spielen zu dürfen“, sagte Usami, der die „14“ bekommt und als ersten Kollegen in der Kantine Bastian Schweinsteiger traf. Auf der Jogging-Runde sortierte Usami die Gedanken eines aufregenden Tages, der um 7.30 Uhr mit dem Check in der Praxis von Müller-Wohlfahrt begann, mittags unterschrieb er.

Schon im Januar sollte er nach München kommen, doch der damalige Coach Louis van Gaal wollte keinen Spieler verpflichten, den er nur per DVD kennt, verlangte ein Probetraining. Für den abgebenden Verein kam das nicht in Frage. Volker Finke, lange Jahre Trainer in Japan und nun Sportdirektor beim 1. FC Köln, riet den Bayern zum Leihgeschäft, da Usami Dinge auf dem Platz mache, die man nicht lernen könne. Der japanische Wiggerl – noch dazu mit gutem Torschuss.

Am Samstag wird das Paar sich eine Wohnung anschauen, man will so schnell wie möglich das „Westin Grand“ Hotel in Bogenhausen verlassen. Tags darauf wird Usami mit der Mannschaft trainieren, am Montag folgt die offizielle Präsentation. Allerdings nicht an der Säbener – die Räumlichkeiten sind zu klein. Für den Termin in der Allianz Arena wird ein Großteil der rund 200 japanischen Journalisten anreisen, die derzeit in Frankfurt sind. Dort will Japan am Sonntag gegen die USA Weltmeisterin werden. Usami drückt vorm TV die Daumen.

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