Unter Kompany kam er kaum zum Zug: Tels besondere Rückkehr zum FC Bayern

Am Donnerstagabend kehrt Mathys Tel als Spieler von Tottenham Hotspur in die Allianz Arena zurück. Beim FC Bayern galt der junge Franzose einst als großes Versprechen, konnte die hohen Erwartungen aber nie wirklich erfüllen.
Patrick Strasser |
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Mathys Tel wechselte im Sommer nach halbjähriger Leihe fest zu Tottenham Hotspur.
Mathys Tel wechselte im Sommer nach halbjähriger Leihe fest zu Tottenham Hotspur. © IMAGO/Chris Foxwell
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Zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten. Zum dritten Mal innerhalb von zwölf Monaten spielen die Bayern am Donnerstag gegen Tottenham Hotspur. Mit dabei bei den Spurs diesmal: Mathys Tel und Joao Palhinha (30), der nur vier Tage nach dem abgeschlossenen Leih-Deal bis Saisonende für sieben Millionen Euro Gebühr samt Kaufoption im Sommer 2026 für 30 Millionen nach München zurückkehrt.

Das dritte Testspiel in der Allianz Arena gegen den Europa-League-Sieger ist Teil des Vertragswerks vom Sommer 2023, als Mittelstürmer Harry Kane für knapp 100 Millionen Euro Ablöse nach München wechselte. Obendrauf kommen Einnahmen aus den vereinbarten Freundschaftsspielen. Man traf sich im August letzten Jahres in Seoul, eine Woche später in Nord-London, im Tottenham Hotspur Stadium. Bayern gewann 2:1 und 3:2. Mit auf dem Platz im Bayern-Trikot: Tel, einmal 68 Minuten, im zweiten Aufeinandertreffen lediglich die erste Halbzeit. Jeweils ohne Torerfolg.

Tel beeindruckte Tottenham in den Testspielen

Schon damals muss der Franzose die Macher der Spurs beeindruckt haben. Es ist also nicht einmal ein Jahr her, dass Tel, der 2022 für 20 Millionen Euro Ablöse von Stade Rennes zum FC Bayern gekommen war, als zweiter Mittelstürmer und damit erste Ersatz-Option für Kane in seine dritte Bayern-Saison gestartet war. Nicht mehr als reines Talent, eher schon als Versprechen.

Tel sollte den hohen Erwartungen, die man an der Säbener Straße an ihn setzte, endlich gerecht werden. Allerdings konnte sich Tel weder unter Trainer Julian Nagelsmann (bis zu dessen plötzlicher Entlassung im März 2023), noch unter Thomas Tuchel nachhaltig unverzichtbar machen. Auch der nächste Anlauf unter der Obhut des dritten Trainers seiner Bayern-Zeit, Vincent Kompany, scheiterte. Dabei hatten die Bosse den Vertrag noch im März 2024 bis 2029 verlängert. Ein Statement vor allem von Max Eberl, der damals gerade seinen Job als Sportvorstand in München angetreten hatte und betonte, Talente bzw. Jugendspieler gezielt fördern zu wollen.

Unter Kompany erhielt Tel bei Bayern kaum noch Chancen

Doch im Gegensatz zu den Zeiten unter Nagelsmann und Tuchel erhielt Tel unter Kompany noch weniger Spielpraxis und Gelegenheiten, sich zu beweisen. Die überaus magere Ausbeute als Ergebnis mangelnden Selbstvertrauens: 14 Einsätze, davon vier Mal nur in der Startelf, kein Tor, eine Torvorlage.

Unter Vincent Kompany spielte Mathys Tel allenfalls eine Nebenrolle.
Unter Vincent Kompany spielte Mathys Tel allenfalls eine Nebenrolle. © Tom Weller/dpa

Ab Januar zu Tottenham ausgeliehen, blühte Tel auf: In 20 Einsätzen, davon 14 von Beginn an, erzielte er immerhin drei Treffer, ein Assist kam hinzu. Zur Meistermedaille, die ihm der FC Bayern für den Titel 24/25 zuschickte, kam der Coup in der Europa League – auch wenn Tel im Finale von Bilbao gegen Manchester United (1:0) nicht für die Spurs zum Einsatz kam.

Tottenhams neuer Trainer, der Däne Thomas Frank setzt auf Tel, der einen Vertrag bis 2031 erhielt. Als Mittelstürmer oder als Linksaußen, auch wenn das nicht Tels bevorzugte Position ist. Seine Stärken sind der Abschluss, der Torriecher, nicht das Dribbling am Flügel. Womöglich schafft der Wechsel von Spurs-Legende Heung-Min Son zum Los Angeles FC mehr Raum für die Entfaltung von Tel. "Ich denke, Mathys ist ein sehr talentierter Spieler, der auf allen vier vorderen Positionen spielen kann", sagte Frank über den U21-Nationalspieler Frankreichs (14 Einsätze, sieben Tore) und betonte: "Er ist ein Torjäger, den wir noch weiter entwickeln können, damit er in seinem Gesamtspiel konstanter wird und auch im Strafraum immer wieder die richtigen Positionen einnimmt."

Bayern machte mit Tel ein sattes Transfer-Plus

Auf lediglich 16 Tore in 83 Partien brachte es Tel bei Bayern – seine Deutschkenntnisse waren rasch besser als seine Torquote. Durch seine bewusst gewählte Nähe zu den Fans, denen er Trikots und viel Aufmerksamkeit schenkte, wurde er in München zum Publikumsliebling. Am Ende blieb er ein Versprechen und wurde zu einem Geschäft: Nach Ablauf seiner Leihe zu Tottenham (für zehn Millionen Euro Gebühr) bezahlten die Londoner nun 35 Millionen plus fünf Millionen möglichen Boni. Ein sattes Transferplus – allerdings muss Bayern einen Teil der Ablöse abgeben, da sich Rennes eine Weiterverkaufsbeteiligung aus dem Gewinn in Höhe von 25 Prozent gesichert hatte.

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