...und der Trainer hebt schon ab

Louis van Gaal, sonst oft bärbeißig, taut auf. Der Holländer macht nun sogar Späßchen
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Bester Laune nach dem 1:0 im Halbfinale gegen Lyon: Bayern-Coach Louis van Gaal.
dpa Bester Laune nach dem 1:0 im Halbfinale gegen Lyon: Bayern-Coach Louis van Gaal.

Louis van Gaal, sonst oft bärbeißig, taut auf. Der Holländer macht nun sogar Späßchen

MÜNCHEN Eine Mannschaft ist das Spiegelbild ihres Trainers, sagt man. Und die Bayern des Frühjahrs 2010 spielen so wie sich ihr Coach Louis van Gaal gibt. Markant, groß gewachsen, von sich überzeugt, dominant im Auftritt, eine Prise selbstverliebt.

Die Bayern sind eine Trainermannschaft geworden, geformt und gereift an der Schulter des Holländers. Sie spüren, dass er sie gegen jeden negativen Einfluss von außen verteidigt. Besonders gerne, wenn er sich von Journalisten ungerecht behandelt fühlt.

Doch nach dem 1:0 über Lyon war van Gaal milde, gar großzügig gestimmt. Da durften sich die Reporter nahezu alles erlauben. Ob er denn Arjen Robben nicht hätte drin lassen sollen in den letzten zehn Minuten, damit er noch ein Kontertor erzielen könne? Van Gaal war entrüstet, es drohte einer seiner üblichen Wutausbrüche: „Ein Kontertor? Wir haben das Spiel dominiert!“ Der Reporter entschuldigte sich artig, van Gaal sprach salbungsvoll: „Gut, ich verzeihe Dir.“ Er sprach von oben herab, das Podium ist erhöht.

Es war seine Show, diese internationale Pressekonferenz – so nah dran an einem nicht für möglich gehaltenen Finale. Van Gaal hatte das Endspiel einkalkuliert in seinen Planungen, jedoch erst 2011. Also kostete der 58-Jährige den Moment des Triumphes aus. Bayern schwebt, der Trainer hebt schon ab.

Als es darum ging, wer auf diese spezielle Idee gekommen wäre, nach der Roten Karte für Ribéry und in Abwesenheit des gesperrten Mark van Bommel plötzlich Bastian Schweinsteiger auf die Spielmacherrolle, auf die Zehn zu beordern, da lachte van Gaal und entgegnete provozierend-grinsend „Was denken Sie?“ Er nahm dem Reporter die Antwort aus dem Mund: „Sie müssen Schweinsteiger fragen. Aber es tut mir Leid. Ich habe das gemacht, das war meine Idee.“ Wie so vieles in dieser Saison.

Selbst im Spiel gegen Lyon, immerhin einem Champions-League-Halbfinale, war er mit den Gedanken schon in Gladbach, beim Samstagsgegner. So erklärte er die Auswechslungen. Immer einen Schritt voraus sein.

ps

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