Transfergerücht beim FC Bayern: Will Carlo Ancelotti Marco Verratti?

München - "Entweder Thiago oder nix!". Diese Aussage des ehemaligen Bayern-Trainers Pep Guardiola aus einer Pressekonferenz zu Beginn seiner Münchner Amtszeit ist mittlerweile allseits bekannt. Heißt es nun bald "Entweder Verratti oder nix?" an der Säbener Straße?
Wie die italienische Internetseite "Calcio News 24" berichtet, möchten die Bayern den 24-Jährige nach München locken. Der zentrale Mittelfeldspieler gilt als einer der Lieblingsspieler von Trainer Carlo Ancelotti. Zwischen den beiden Italienern herrscht eine ähnliche Schüler-Mentor-Beziehung, wie zwischen Thiago und Guardiola, die sich beim FC Barcelona kennenlernten. 2012 wechselte Verratti in die französische Hauptstadt zu Paris St. Germain – Initiator der Verpflichtung war der damalige Trainer Carlo Ancelotti. Danach arbeiteten die beiden eineinhalb Jahre zusammen, ehe Ancelotti nach Madrid ging und Trainer der "Königlichen" von Real wurde.
Verrattis Wunsch: Wieder unter Ancelotti spielen
Laut "Calcio News 24" habe Verratti nicht das beste Verhältnis zu seinem derzeitigen Trainer Unai Emery. Vertraglich ist der Spieler noch bis 2021 an PSG gebunden ist – zudem machte der Verein mehrmals klar , dass der Italiener nicht verkauft werden würde. Der italienische Meister Juventus Turin klopft schon seit mehreren Transferperioden an die Tür des Scheich-Klubs; bisher ohne Erfolg. Im Oktober sagte sein Berater Donato Di Campli noch: "Es ist kein Geheimnis, dass Juve als einer der größten europäischen Verein Interesse an ihm hat."
Juventus Turin scheint momentan also die besten Karten im Rennen um Verratti zu haben. Doch nun sollen sich also auch die Bayern um einen Transfer bemühen – der ausschlaggebende Punkt für den Spieler wäre wohl der Trainer. "Ancelotti wird auch in der nächsten Saison Trainer von Bayern München sein. Und er war schon immer ein Bewunderer von Verratti", so Di Campli. Es ist mittlerweile kein Geheimnis mehr: Das Verhältnis zwischen Ancelotti und Verratti ist von gegenseitigem Respekt und Wertschätzung geprägt – immer wieder lobt der Trainer den zentralen Mittelfeldspieler. Hinzu kommt, dass Verratti Anfang des Jahres sagte, dass er gerne einmal wieder unter Carlo Ancelotti spielen würde. Di Campli dementierte allerdings jegliche Wechselabsichten seines Spielers. Verratti wolle sich bei PSG durchsetzen. "Es gibt kein Problem mit PSG. Seine Beziehung zu Emery ist optimal, es war nur ein Missverständnis", so der Berater gegenüber "gianlucadimarzio.com".
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Verrattis Marktwert beträgt 40 Millionen Euro (laut transfermarkt.de). Angesichts dieser Summe und der verbleibenden Vertragslaufzeit würde ein Transfer im nächsten Sommer ein teures Vergnügen werden. Geschätzt müssten die Bayern dann rund 50 Millionen Euro zahlen. Aufgrund dessen erscheint ein Wechsel eher unwahrscheinlich, allerdings muss man sich auch die Kader-Situation der Bayern vor Augen führen.
Xabi Alonso ist mittlerweile 34, sein Vertrag läuft im nächsten Jahr aus. Noch ist unklar, ob die Bosse mit dem spanischen Mittelfeld-Regisseur verlängern. In der letzten Zeit überzeugt Alonso nicht wirklich in der Zentrale – die Spielphilosophie Ancelottis passt nicht mehr exakt auf den Spielstil Alonsos. Bei Pep Guardiola war das noch anders: Damals stellte der 34-Jährige reihenweise Ballkontakt- und Pass-Rekorde auf. Ein Spieler der die Philosophie Ancelottis verinnerlicht hat, wäre eben jener Marco Verratti.
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Einen adäquaten Alonso-Ersatz würden sich die Bayern mit Sicherheit einiges kosten lassen – ob sie für Verratti allerdings wirklich bis zu 50 Euro zahlen würde, ist die andere Frage. Sollten sich die PSG-Bosse jedoch auf Verhandlungen einlassen und den Spieler knapp über seinem Marktwert abgeben, könnten die Bayern durchaus zuschlagen. Verratti verfügt mittlerweile über die internationale Klasse und Erfahrung.
Bereits im Sommer gab es Gerüchte um einen möglichen Verratti-Wechsel zu den Bayern. Damals wurde er in der Nähe der Praxis von Dr. Müller-Wohlfahrt gesehen. Er selbst sagte, nur Urlaub in München zu machen.