Training abgebrochen - der Götze-Krimi
Dortmund - Ein kurzer Griff an den Oberschenkel, ein kurzes Kopfschütteln, dann ist Feierabend. Mario Götze bricht ab und verlässt den Platz. Er hält sich eine Jacke und eine Flasche Wasser vor den Kopf, damit er nicht fotografiert werden kann – und verschwindet im Kabinentrakt. Frustriert. Enttäuscht. Geschockt. So geschehen gestern am Dortmunder Trainingsgelände. Was war passiert?
Erstmals seit drei Wochen steht Götze wieder auf dem Platz. Er kommt als erster BVB-Star an diesem Tag in die Kabine, absolviert morgens hinter einem großen gelben Sichtschutz auf dem Nebenplatz eine Laufeinheit und Stabilisationsübungen – ohne Probleme. Nachmittags dann kommen Ball und Kollegen dazu – und Probleme.
Es ist die heißeste Personal-Frage vor dem Finale in der Champions League: Kann er nach seinem Muskelfaserriss, den er sich im Spiel in Madrid zugezogen hatte, in Wembley spielen? Oder nicht? Der Götze-Krimi!
Erst in den vergangenen Tagen hatte der Jungstar, der im Sommer für die Bundesliga-Rekordablöse in Höhe von 37 Millionen Euro vom BVB zum FC Bayern wechselt, mit einer kurzen Trendmeldung für Optimismus gesorgt: „Es geht mir schon viel besser.“ Er wolle in London unbedingt dabei sein, er werde alles für die Borussia geben und helfen, damit man am Ende den „Pott“ nach Hause mitnehmen könne. Jetzt der Rückschlag. Und die Ungewissheit.
Der Mann, der Götze fit machen soll und auf den es jetzt ankommt, heißt Andreas Schlumberger. Er ist der Fitnesstrainer beim BVB und enger Vertrauter von Trainer Jürgen Klopp.
Der Trainingsabbruch von Mario Götze – nicht die einzige Schrecksekunde gestern beim BVB. Auch Star-Stürmer Robert Lewandowski musste die Einheit unterbrechen. Er war umgeknickt, musste bandagiert werden. Später ging es für den Polen ganz normal weiter. Anders als bei Götze.