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Tel "niemals verkaufen" oder ist es genau das Richtige? Ein Pro und Contra

FC-Bayern-Angreifer Mathys Tel verabschiedet sich nach dem Sieg gegen Slovan Bratislava schon von den Fans, er will wechseln. Wird der Franzose verkauft oder verliehen? Ein Pro und Contra der AZ-Sportredaktion.
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Der wohl letzte Dank an die Fans: Mathys Tel verabschiedet sich sichtlich bewegt von den Bayern-Anhängern.
Der wohl letzte Dank an die Fans: Mathys Tel verabschiedet sich sichtlich bewegt von den Bayern-Anhängern. © IMAGO/MIS

München - Es waren Szenen des Abschieds, die Mathys Tel nach dem 3:1 des FC Bayern gegen Slovan Bratislava lieferte. Der 19-Jährige ging zunächst auf die Südkurve zu, er bedankte sich und applaudierte den treuesten Fans, die ihn immer unterstützt hatten.

Dann lief er seine Ehrenrunde. Und als Tel die Arena schließlich gegen halb eins verließ, schrieb er vor seinem Auto noch Autogramme und brauste unter Beifall davon. Die Zeichen stehen nun klarer denn je auf Wechsel.

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Tel soll zu Wechsel in die Premier League tendieren

Die Frage ist: Wird Tel verliehen oder verkauft? Sportvorstand Max Eberl, der bis zum Ende der Transferperiode am Montag noch Ersatz verpflichten müsste, wollte sich nicht festlegen.

"Wir müssen schauen, was am Ende das Beste für alle Beteiligten ist, also für Mathys und für Bayern München." Klar ist: Es sind zahlreiche Klubs am Franzosen interessiert. Ganz selten hätten "so viele Vereine angerufen", sagte Eberl zu den Anfragen aus der Bundesliga und dem Ausland. Tel selbst soll zur englischen Premier League tendieren. Manchester United, Aston Villa, Arsenal und Chelsea sind an ihm dran. Tottenham Hotspur will laut Sky 60 Millionen Euro für ihn zahlen. Sehr viel Geld!

Entscheidend ist für Tel, dass er regelmäßig zu Einsätzen kommt. Das merkte auch Bayern-Kapitän Manuel Neuer an. "Es ist auf jeden Fall wichtig für einen jungen Spieler, Spielpraxis zu bekommen", sagte Neuer: "Vielleicht ist es der richtige Schritt für ihn."

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Noch keine Torbeteiligung für Tel

Trainer Vincent Kompany vertraute in dieser Saison in nur 14 Pflichtspielen auf Tel (kein Tor, eine Vorlage), meist wurde der Angreifer eingewechselt. Gegen Bratislava durfte Tel starten, spielte aber unglücklich (AZ-Note 4)Und doch dürfte dieser Abend nichts an Tels unbefriedigender Situation geändert haben. Daher will der Offensivstar, der im Sommer 2022 für rund 20 Millionen Euro von Stade Rennes nach München gewechselt war und einen Vertrag bis 2029 besitzt, weg.

Was einige seiner Mitspieler bedauern würden. "Ich hoffe, er bleibt, weil er ein super Junge ist und alles richtig macht", sagte etwa Dayot Upamecano. Und Aleksandar Pavlovic meinte: "Mathys ist ein super Junge, ein super Freund von mir, der auch ein super Fußballer ist. Und ich bin mir zu hundert Prozent sicher, dass er seinen Weg gehen wird." Nur eben nicht mehr beim FC Bayern.

Mathys Tel steht vor einem (vorläufigen) Abschied beim FC Bayern – eine Leihe oder ein Verkauf steht im Raum. Was wäre das Beste für alle Beteiligten?

Ein Pro und Contra der AZ-Sportredaktion:

Pro Verkauf: Kein Unterschiedsspieler

Im Sommer hatte Mathys Tel seine große Chance: Während sich andere Offensivstars des FC Bayern von der EM erholten oder bei Olympia aktiv waren, absolvierte der 19-Jährige die komplette Vorbereitung. Vorspielen beim neuen Trainer Vincent Kompany, sich zeigen. Doch das gelang Tel nicht nachhaltig, zum Pflichtspielstart saß er wieder auf der Ersatzbank. Seit seinem Bayern-Wechsel 2022 ist dort sein Stammplatz.

Wer es unter drei Trainern – Julian Nagelsmann, Thomas Tuchel und nun Kompany – nicht konstant in die Startelf schafft, der hat anderswo bessere Perspektiven. Zweifellos: Tel ist jung, talentiert, die Fans lieben ihn. Aber er hat nicht nachgewiesen, ein Unterschiedsspieler für Bayern sein zu können. Ein Verkauf würde jetzt wichtige Einnahmen bringen, um den Kader zu stärken. Mit Chelseas Christopher Nkunku etwa, der bis 2023 bei RB Leipzig zu den Topstars der Bundesliga gehörte.

Maximilian Koch 

Contra Verkauf: Potenzial jetzt reifen lassen

Man darf nicht vergessen: Mathys Tel ist erst 19 Jahre alt und hat in seiner dritten Saison beim FC Bayern bereits drei Trainer und drei Philosophien erlebt: Julian Nagelsmann, Thomas Tuchel, jetzt Vincent Kompany. 2022 kostete das Talent rund 20 Millionen Euro Ablöse, ein Jahr darauf wurde ihm Weltklasse-Stürmer Harry Kane vor die Nase gesetzt. Der Junge hat Potenzial, die Interessenten stehen Schlange. Ich würde Tel, dessen Vertrag vor nicht einmal zehn Monaten bis 2029 verlängert wurde, niemals verkaufen. Nur ausleihen, bitte!

Zu einem Verein wie Arsenal, bei dem er in der Premier League lernen, sich entwickeln kann. Sinn macht für mich nicht eine Leihe von vier Monaten bis Saisonende, besser eineinhalb Jahre. Dann ist Kane 33 und geht ins letzte Vertragsjahr. Ab Sommer 2026 sollte Tel eine zweite Chance erhalten!

Patrick Strasser

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  • Senf am 31.01.2025 09:56 Uhr / Bewertung:

    Ich verstehe die Welt nicht mehr! Da werden gefühlt täglich irgendwelche zechzehnjährige Talente als Spieler, derzeit offensichtlich bevorzugt Torhüter, vom FCB eingekauft, die offensichtlich weder gebraucht noch entwickelt werden. Das mag, vermutlich aus finanziellen Aspekten, so richtig sein, verstehen kann und will ich das nicht. Was mir aber wirklich die Ader schwellen lässt, ist wie Kommentatoren über neunzehnjährige Spieler sprechen, die sich m.E. stets loyal verhalten haben. Das können keine Fans des FCB sein, weil so sind wir nicht und der Verein hoffentlich auch nicht!

  • FCB am 30.01.2025 23:02 Uhr / Bewertung:

    Ab in die 2.Liga , fällt dort auch nicht auf 👎👎👎

  • FCB am 30.01.2025 23:00 Uhr / Bewertung:

    Taugt bei den Anforderungen des FCB gar nix , 2.Liga okay

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