Die AZ trauert um Starfotograf Hans Rauchensteiner
München - Wenn vom Hans gesprochen wurde, dann wusste im Münchner Sport jeder sofort, von wem die Rede war: Hans Rauchensteiner.
Der Hans war immer da, und fast immer als einer der Ersten. Er suchte sich den besten Platz, hatte den Klappsitz meist dabei. Egal, ob es der Fußball war, wo er den großen FC Bayern, die Löwen, die Hachinger, Türkgücü mit seinen Kameras einfing und oft genug Bilder für die Ewigkeit schoss, oder es Bayerns Basketballer oder die Eishackler des EHC Red Bull München waren.
Fotograf stirbt nach Zusammenbruch an der Allianz Arena
Am Donnerstag war er noch bei den Basketballern, da ging es ihm schon nicht so gut. Am Freitag wollte er noch zum EHC, hat es aber dann nicht mehr geschafft. Am Samstag war der Hans ein letztes Mal da, ein allerletztes Mal. Beim deutschen Clásico, dem Duell des FC Bayern gegen Borussia Dortmund in der Allianz Arena. Nach der Partie ist der Hans auf dem Parkplatz zusammengebrochen und verstorben.
Rauchensteiner wurde nur 72 Jahre alt, er hinterlässt seine Frau Hanne und seinen Sohn Michael. Ruhe in Frieden, Hans. Du warst ein der ganz großen Fotografen, aber vor allem warst du einer der warmherzigsten Menschen, die man treffen konnte. Allüren, überbordendes Ego? Das gab es nicht.
Dabei war der gebürtiger Landshuter, mit dem markanten Schnauzbart, der seit 1972 als Sportfotograf arbeitete, ein absoluter Meister, 1987 und 1989 schoss er jeweils das "Sportfoto des Jahres". 1989 belegte er beim IOC-Wettbewerb Platz 1. Auch die AZ veredelte er über Jahre mit seinen Bildern.

"Der FC Bayern verliert in Hans Rauchensteiner einen treuen Begleiter, sowohl im Fußball wie im Basketball und allen unseren Breitensportabteilungen. Der Verein hat ihn immer sehr geschätzt – aus beruflicher wie aus menschlicher Sicht. Wir sind in Trauer vereint mit seiner Frau Hanne und seinen Angehörigen. Wir werden Hans Rauchensteiner immer in unserer Erinnerung behalten", erklärte Bayern-Präsident Herbert Hainer. Und der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz-Rummenigge meinte: "Seine Bilder erzählten die Geschichten hinter den Menschen. Hans Rauchensteiner war eine große Persönlichkeit des deutschen Sportjournalismus."
Die AZ trauert um Hans. Um den Fotografen, den Sportjournalisten, den Mitarbeiter – aber vor allem um den Menschen. Und einen Freund.