Shaqiri: Gefangen zwischen Gegenwart und Zukunft
Köln - Er kam in der 75. Minute für Arjen Robben. Doch Xherdan Shaqiri gelang – nichts. Dabei durfte sich der Schweizer gegen den 1. FC Köln endlich mal wieder zeigen. Doch die Chance verpuffte ungenutzt. Nicht nur, weil das Spiel beim Stand von 2:0 für den FC Bayern bereits gelaufen war. Auch, weil der 22-Jährige in der Viertelstunde Spielzeit gleich mehrere unglückliche Aktionen hatte.
Ob gegen Jonas Hector oder Marcel Risse, Shaqiri konnte sich auf der rechten Außenbahn nicht in Szene setzen. Selbst der schmächtige Bard Finne, der in Köln noch viel weniger Spielzeit bekommt als Shaqiri in München, luchste dem bayrischen Kraftpaket problemlos den Ball ab. Es war zwar nur ein Kurzauftritt des Schweizers im Kölner RheinEnergieStadion. Doch es war einer zum Vergessen.
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Shaqiri beklagt zu wenig Einsatzzeit beim FC Bayern. Zwei Spiele über neunzig Minuten, zwei weitere Male zumindest in der Startelf, aber auch dreimal ohne Einsatz und zwei Mal nur eingewechselt – zu wenig aus der Sicht des Kraftpakets. Gerade die Nicht-Berücksichtigung gegen Paderborn hat ihn gewurmt. Und auch gegen Köln wurde er erst eingewechselt, „als das Spiel schon durch war“, wie er anmerkte.
Andererseits weiß Shaqiri auch, dass seine Leistungsnachweis ebenfalls Luft nach oben hat: null Tore und null Torvorlagen. Er will sich dennoch nichts vorwerfen lassen. Warum der Trainer nicht auf ihn zählt, sei ihm ein Rätsel. „Ich weiß nicht, was ich sonst noch tun kann.“
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Shaqiri ist sichtlich unzufrieden beim Rekordmeister. Das Wechsel-Verbot des Sommers wurmt ihn noch immer. Aussicht auf Besserung gibt es kaum. Sobald Franck Ribéry wieder zurück ist, dürfte Shaqiri noch weniger Einsatzzeit bekommen. „Das werden wir sehen“, sagte er nach dem Köln-Spiel trotzig. „Ich habe über meine Situation schon oft genug gesprochen.“
Sportchef Matthias Sammer nannte Shaqiri unlängst einen „wichtigen Spieler für die Zukunft“. Shaqiris Gegenwart jedoch sieht anders aus.