Sebastian Hoeneß will mit TSG Hoffenheim den FC Bayern ärgern
Die Verantwortlichen von 1899 Hoffenheim hätten sicher nichts dagegen, wenn sie am Samstag ein kleines Déjà-vu erleben würden. Denn auch als dem FC Bayern im Herbst 2019 beim 7:2 bei Tottenham Hotspur sieben Tore in der Champions League gelungen waren, hieß der nächste Gegner in der Bundesliga Hoffenheim. Und die TSG holte die zuvor im siebten Königsklassenhimmel schwebenden Bayern zurück auf den Boden der Bundesliga-Realität - und siegte mit 2:1 in der Münchner Arena.
Spiel gegen TSG Hoffenheim: Folgt für FC Bayern die nächste Bruchlandung?
Nach der 7:1-Gala gegen Salzburg müssen die Bayern am Samstag (15.30 Uhr) - diesmal allerdings im Kraichgau - erneut gegen Hoffenheim antreten. Folgt dort nun also auch die nächste Bruchlandung der Bayern-Überflieger? "Ich hoffe auf einen Sieg von uns - auf jeden Fall", sagte TSG-Chefcoach Sebastian Hoeneß, "das hat aber weniger damit zu tun, dass sie vor drei Jahren auch schon mal sieben Tore gemacht haben." Er sei ohnehin bekanntlich "nicht der Abergläubigste".
Gewinnen will Hoeneß freilich trotzdem, "auch wenn Bayern ein Statement gesetzt hat". Und ganz unbegründet ist diese Hoffnung auch nicht. "Wir kommen auch mit vier Siegen", erinnerte Hoeneß, "wir haben richtig Bock und freuen uns drauf."

Hoffenheim will "Bonuspunkte gegen Bayern holen"
Bis auf Rang vier, also einen direkten Champions-League-Platz, sind Hoeneß' Hoffenheimer aufgrund der jüngsten Erfolgsserie in der Bundesliga vorgeprescht. Darauf will er mit seinem Team nun möglichst "ein Unentschieden oder einen Sieg draufsetzen" und versuchen, "Bonuspunkte gegen Bayern zu holen". Die seien allerdings "gut unterwegs", wie Hoeneß feststellte: "Sie sind unangefochten Erster, im Viertelfinale der Champions League."
In der Gegneranalyse habe er trotzdem "festgestellt, dass es Dinge gibt, wo wir reingehen können." Hoeneß ist aber bewusst, dass du dafür "einen Toptag erwischen musst". Das Wiedersehen mit seinem Ex-Klub ist für den Sohn von Dieter Hoeneß und Neffen von dessen Bruder Uli auch im zweiten Jahr als Hoffenheimcoach natürlich kein Spiel wie jedes andere.
Die FC-Bayern-DNA liegt bei Sebastian Hoeneß in der Familie
Hoeneß wurde in München geboren und wuchs dort auf, bis er mit neun Jahren mit der Familie zunächst nach Stuttgart ging. "Als kleiner Junge habe ich im Olympiastadion gesessen und meinem Vater zugeschaut", erzählte der 39-Jährige. "Er hat eine sensationelle Karriere als Fußballer hingelegt", sagte Hoeneß und attestierte Papa Dieter im Rückblick nicht nur "ein überragendes Kopfballspiel". Der ehemalige Bayern-Angreifer sei "da hingegangen, wo es wehtut", befand Hoeneß junior: "Mit seiner Art des Stürmerspiels würde er vielen Bundesligamannschaften auch heute noch gut tun."

Die Bayern-DNA liegt bei Sebastian Hoeneß nun mal in der Familie. Auch er sei "lange Zeit Fan gewesen", gab er zu. "Dann durfte ich selber drei Jahre bei Bayern arbeiten im Nachwuchs und bei der zweiten Mannschaft. Schönerweise auch sehr erfolgreich." Unmittelbar vor seinem Wechsel nach Hoffenheim führte er Bayerns Amateure in der Dritten Liga sogar zur Meisterschaft.
Mit Angelo Stiller (20) lotste er einen seiner damaligen Schlüsselspieler im Sommer ablösefrei zur TSG. Mit dem aktuell verletzten Chris Richards hat er in dieser Saison ein weiteres Bayern-Juwel auf Leihbasis in seinem Kader.
"Ich habe supergerne dort gearbeitet und ein sehr positives Bild vom FC Bayern, da will ich gar keinen Hehl draus machen", sagte Hoeneß, "das ändert aber nix daran, dass wir am Samstag Konkurrenten sind und ich die Bayern ärgern möchte."