Schweinsteiger: Krönung im elften Bayern-Jahr?

Bastian Schweinsteiger fühlt sich „endlich frei“, schwärmt vom Team und hofft auf viele Titel – für ihn selbst könnte es die beste Saison werden. Die AZ blickt auf seine zehn Profi-Jahre zurück.
Patrick Strasser |
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2002/03: Debüt – und ein Rüffel: Mit Lahm gibt er sein Profi-Debüt. Schießt im DFB-Pokal gegen Köln sein erstes Profi-Tor, zeigt das Haar-Bändchen seiner damaligen Freundin Daniela in die Kamera – und bekommt einen Rüffel von Manager Hoeneß. Am Saisonende als Frischling Meister und Pokalsieger. Fazit: Aufregend.
firo/augenklick 7 2002/03: Debüt – und ein Rüffel: Mit Lahm gibt er sein Profi-Debüt. Schießt im DFB-Pokal gegen Köln sein erstes Profi-Tor, zeigt das Haar-Bändchen seiner damaligen Freundin Daniela in die Kamera – und bekommt einen Rüffel von Manager Hoeneß. Am Saisonende als Frischling Meister und Pokalsieger. Fazit: Aufregend.
Mit Poldi & Sommermärchen 05/06: Wieder Double-Sieger, wieder unter Magath. In der Königsklasse nerven die Oldies vom AC Milan, raus im Achtelfinale. Wird als „Schweinski“ mit Poldi unter Chefmotivator Klinsmann bei der WM 2006 zur Sommermärchen-Legende. Fazit: WM-Dritter, Sieger der Herzen.
GES-Sportphoto 7 Mit Poldi & Sommermärchen 05/06: Wieder Double-Sieger, wieder unter Magath. In der Königsklasse nerven die Oldies vom AC Milan, raus im Achtelfinale. Wird als „Schweinski“ mit Poldi unter Chefmotivator Klinsmann bei der WM 2006 zur Sommermärchen-Legende. Fazit: WM-Dritter, Sieger der Herzen.
2007/08: Neue Haare, neue Liebe: Zeitweise mit weißblonden Haaren, er probiert sich stylistisch aus. Meister, wieder das Double – unter Mentor Hitzfeld. Strafrunde im Uefa-Cup-Jahr, Halbfinal-Aus gegen St. Petersburg. Kommt bei der EM ins Finale, Neu-Freundin Sarah drückt Daumen. Fazit: Mehr Glück in der Liebe.
Rauchensteiner 7 2007/08: Neue Haare, neue Liebe: Zeitweise mit weißblonden Haaren, er probiert sich stylistisch aus. Meister, wieder das Double – unter Mentor Hitzfeld. Strafrunde im Uefa-Cup-Jahr, Halbfinal-Aus gegen St. Petersburg. Kommt bei der EM ins Finale, Neu-Freundin Sarah drückt Daumen. Fazit: Mehr Glück in der Liebe.
2008/09: Schluss mit „Schweini“: Sommermärchenonkel Klinsmann wird sein Trainer, ein Desaster, Heynckes rettet Platz zwei. In Europa wird Bayern im Viertelfinale von Barcelona zerlegt. Er will nicht mehr Schweini heißen, distanziert sich von Poldi, will „raus aus diesem Boygroup-Ding“. Fazit: Emanzipiert sich.
firo/augenklick 7 2008/09: Schluss mit „Schweini“: Sommermärchenonkel Klinsmann wird sein Trainer, ein Desaster, Heynckes rettet Platz zwei. In Europa wird Bayern im Viertelfinale von Barcelona zerlegt. Er will nicht mehr Schweini heißen, distanziert sich von Poldi, will „raus aus diesem Boygroup-Ding“. Fazit: Emanzipiert sich.
2009/10: Van Gaal – und fast das Triple: Van Gaal kommt und stellt ihn auf die Sechser-Position (was schon Heynckes testete). Bayern dominiert die Liga, holt Double Nummer fünf. Verliert das Champions-League-Finale gegen Inter. Bei der WM in Südafrika in Weltklasse-Form. Fazit: Sein bestes Jahr, knapp am Triple vorbei.
Rauchensteiner 7 2009/10: Van Gaal – und fast das Triple: Van Gaal kommt und stellt ihn auf die Sechser-Position (was schon Heynckes testete). Bayern dominiert die Liga, holt Double Nummer fünf. Verliert das Champions-League-Finale gegen Inter. Bei der WM in Südafrika in Weltklasse-Form. Fazit: Sein bestes Jahr, knapp am Triple vorbei.
2010/11: Fußballgott ohne einen Titel: Emotionalster Moment: Gibt seine Vertragsverlängerung am Stadionmikro den Fans bekannt. Die rufen ihn „Fußballgott“. Dennoch titellos. Dortmund wird Meister, dem Europa-Aus gegen Inter im Achtelfinale-Finale folgt das Aus von van Gaal. Fazit: Sportlich ein Jahr zum Vergessen.
firo/augenklick 7 2010/11: Fußballgott ohne einen Titel: Emotionalster Moment: Gibt seine Vertragsverlängerung am Stadionmikro den Fans bekannt. Die rufen ihn „Fußballgott“. Dennoch titellos. Dortmund wird Meister, dem Europa-Aus gegen Inter im Achtelfinale-Finale folgt das Aus von van Gaal. Fazit: Sportlich ein Jahr zum Vergessen.
2011/12: Sein Drama dahoam: Heynckes ist zurück, wenigstens das. Denn: unglaubliches Pech mit Verletzungen: Schlüsselbeinbruch, Bänderriss, nie richtig fit. Quält sich ins „Finale dahoam“ gegen Chelsea. Scheitert tragisch mit seinem Elfmeter an den Pfosten, holt das Vize-Double. Fazit: Sein bitterstes, schlimmstes Jahr.
GES-Sportphoto 7 2011/12: Sein Drama dahoam: Heynckes ist zurück, wenigstens das. Denn: unglaubliches Pech mit Verletzungen: Schlüsselbeinbruch, Bänderriss, nie richtig fit. Quält sich ins „Finale dahoam“ gegen Chelsea. Scheitert tragisch mit seinem Elfmeter an den Pfosten, holt das Vize-Double. Fazit: Sein bitterstes, schlimmstes Jahr.

Bastian Schweinsteiger fühlt sich "endlich frei", schwärmt vom Team und hofft auf viele Titel – für ihn selbst könnte es die beste Saison werden. Die AZ blickt auf seine zehn Profi-Jahre zurück.

Doha - Einst blondierte Strähnen, jetzt graue Schläfen. Vor etwas mehr als zehn Jahren, exakt am 13. November 2002, gab ein 18-Jähriger beim FC Bayern sein Profi-Debüt, dessen Name so lang war, dass er kaum aufs Trikot passte: Schweinsteiger. Man witzelte, belächelte den frechen Neuling. Mittlerweile ist Schweinsteiger eine Marke und weltweit ein Begriff.

Der Oberaudorfer spielt seit 1998 bei Bayern – erst in der Jugend, später dann bei den Amateuren. Mit den Profis gewann er bislang fünf Meister-Titel und fünf Mal den DFB-Pokal, verlor jedoch zwei Champions-League-Endspiele. Jetzt, 2013, will er die Krönung. Da kann Messi gerne nochmal Weltfußballer werden – Schweinsteiger ist Bayerns Spieler des Jahrzehnts.

Er wurde vom Bubi zum Boss, zum Vize-Kapitän, bei Bundestrainer Löw der "Emotional Leader". 97 Länderspiele, 23 Tore, Vize-Europameister, zweimal WM-Dritter. Mehr als 20 Trainingslager hat er hinter sich. Die aktuelle Saison ist bereits seine elfte Spielzeit. "Vor zehn Jahren wurde Fußball noch ganz anders interpretiert, da hat sich viel geändert", meinte der 28-Jährige am Montag in Doha.

Training, Taktik, Ernährung, Psychologie. Alles wurde intensiver, professioneller. Schweinsteiger reifte auch. Zum Führungsspieler, Rekordmann. Was ihm fehlt? Ein ganz großer Titel. Mit der Nationalelf bei einem Turnier oder der Champions-League-Pott mit dem FC Bayern. Bis 2016 läuft sein Vertrag. Wird 2013 sein großes Jahr, die Erfüllung seiner Sehnsüchte?

"Es geht darum, Meister zu werden und zu versuchen, die anderen Titel auch zu holen", sagte er und betonte, ganz Teamplayer: "Du kannst nur erfolgreich sein, wenn die Mannschaft gut spielt. Dafür will ich sorgen. Ich bin fokussiert auf den Start, wir wollen die ersten Spiele gewinnen."

In einer Rückrunde, die zu seiner Krönung werden könnte. Noch nie in 113 Jahren Vereinsgeschichte hat der FC Bayern das Triple gewonnen. Etwa diesen Mai – als Mitglied des besten Kaders, dem er je angehörte? Er sagt: "Damals gab es auch sehr gute Spieler. Aber jetzt hast du hier 20, 22 sehr gute Spieler. Die Qualität ist nicht höher, aber die Quantität an Top-Spielern." Und: "Ich habe jetzt das Gefühl, komplett frei zu sein, das Sprunggelenk fühlt sich gut an."

Die AZ macht den großen Schweinsteiger-Check. Wie verliefen alle seine Jahre seit dem Debüt 2002? Klicken Sie sich durch die "Schweini-Bilderstrecke"!

 

 

 

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