Schalke soll Bayern-Wut spüren - Guardiola verlangt Demut

Der FC Bayern will sein wahres Gesicht zeigen, Schalke, Wolfsburg und Gladbach kämpfen um Punkte für die Champions League: Die Bundesligaspiele am Dienstag versprechen viel Spannung.
von  SID
Xabi Alonso (l.) und der FC Bayern kassierten in Wolfsburg eine Klatsche.
Xabi Alonso (l.) und der FC Bayern kassierten in Wolfsburg eine Klatsche. © dpa

München -  Nach vier Tagen Wundenlecken will Bayern München mit aller Macht gegen Schalke 04 zurückschlagen, doch Trainer Pep Guardiola verlangt von seiner Mannschaft mehr denn je Demut. "Wenn wir verstehen, dass wir auch am Dienstag verlieren können, dann sind wir auf dem richtigen Weg", sagte der Spanier und nannte den Absturz von Borussia Dortmund als warnendes Beispiel: "Das kann uns auch passieren. Das müssen wir alle hier beim FC Bayern kapieren."

Das 1:4-Debakel zum Rückrundenstart beim VfL Wolfsburg hat sichtlich Spuren hinterlassen beim Rekordmeister. Guardiola sah die Gründe für die herbe Pleite im taktischen Bereich und nahm eine Teilschuld auf sich. Kritik am Zusammenspiel von Bastian Schweinsteiger und Xabi Alonso konterte der 44-Jährige mit Humor: "Es wäre doch einfach für mich als Trainer, wenn ich sagen würde, Schweinsteiger und Alonso sind zu langsam, ich nehme sie einfach raus. Oder dann spielen beide Spieler mit Motorrädern, dann können wir das Spiel und die Konter kontrollieren."

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Die Schalker ahnen, dass sie die ganze Wut der Bayern zu spüren bekommen könnten. "Die Bayern sind am Freitag unerwartet unter die Räder gekommen. Das werden sie ein zweites Mal unbedingt vermeiden wollen", sagte Sportvorstand Horst Heldt. Das Fehlen von Top-Stürmer Klaas-Jan Huntelaar nach dessen Roten Karte zum Rückrundenstart gegen Hannover 96 (1:0) macht Schalkes Mission nicht einfacher. Für den Niederländer könnte Kevin-Prince Boateng wieder in die Startelf rücken und neben Eric Maxim Choupo-Moting im Sturmzentrum spielen.

Schalkes Hoffnungen ruhen auch auf Trainer Roberto di Matteo. Der 44-Jährige fügte den Bayern eine der schmerzvollsten Niederlagen zu, als er sie im "Finale dahoam" der Champions-League-Saison 2011/12 mit dem FC Chelsea demütigte. Wie man die Bayern schlägt, haben die Wolfsburger zum Rückrundenstart eindrucksvoll vorgemacht. Im Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt will das Team um den derzeit überragenden Kevin de Bruyne nachlegen. "Das ist die schwierigste Aufgabe überhaupt. Ich bin gespannt, wie wir nach so einem tollen Spiel den Schalter auf den normalen Alltag umlegen", sagte Trainer Dieter Hecking.

Auch wenn der 32-Millionen-Euro-Deal mit André Schürrle am Montag noch perfekt gemacht werden sollte, wird der Weltmeister gegen Frankfurt nicht im Kader stehen. Das verriet Hecking am Montag. Im Kampf um die Champions-League-Plätze will Borussia Mönchengladbach mit einem Heimsieg gegen den SC Freiburg Tabellenplatz drei festigen. Doch der Gladbacher Patrick Herrmann warnte: "Das wird eine ganz harte Nuss." Auch, weil Freiburgs Neuzugang Nils Petersen mit seinem Dreierpack gegen Frankfurt einen Einstieg nach Maß feiern durfte. "Das zu bestätigen wird aber schwer", sagte der frühere Bremer.

Der glänzend in die Rückrunde gestartete FSV Mainz 05 könnte mit einem Auswärtssieg bei Hannover 96 nach Punkten mit den Niedersachsen gleichziehen. Die Mainzer Fans hoffen dabei auf eine erneute Tore-Show von Yunus Malli. FSV-Manager Christian Heidel hält den Ball noch flach: "Ich will nicht über seinen Durchbruch reden. Wenn man anfängt zu reden, funktioniert es nicht."

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