Rücksichtslose Pyro-Show: Die Bayern-Ultras haben nichts gelernt
Bayern-Boss Jan-Christian Dreesen hat völlig Recht: Das Abbrennen der mehr als 80 Pyrofackeln beim 3:1 gegen Sporting Lissabon ist für den Klub "nicht zu akzeptieren", wie der Vorstandschef nach der Partie klarstellte.
Und das nicht nur, weil die Eskalation der Südkurve den FC Bayern erneut viel Geld kosten wird. Schon nach dem letzten Vergehen gegen Bayer Leverkusen im März mussten die Münchner 500.000 Euro Strafe zahlen. Aus ihrer zweijährigen Bewährungsstrafe haben die Ultras nichts gelernt – im Gegenteil.
Pyro-Show gegen Sporting war rücksichtslos
Punkt 1: Mit ihren Leuchtfeuern in der Kurve bringen die Hardcore-Fans andere Zuschauer in Gefahr. Nicht allein durch die brennenden Fackeln, sondern auch durch die giftigen Dämpfe, die dadurch entstehen.
Das ist hochgradig gesundheitsschädlich – auch für Kinder, die mit ihren Familien auf der Tribüne sitzen, zum Teil oberhalb der Südkurve. Minutenlang zog der weiße Rauch am Dienstagabend durch die Arena, keiner konnte sich ihm entziehen. Die Pyro-Show war vor allem eines: rücksichtslos.
FC Bayern mit Blocksperre gegen Union Saint-Gilloise
Punkt 2: Auch der Mannschaft hilft ein solches Feuerwerk nicht weiter. Der Spielfluss zu Beginn der zweiten Halbzeit war offensichtlich gestört, in der 54. Minute fiel das 0:1. Bei einer Niederlage wäre die Qualifikation fürs Achtelfinale deutlich schwieriger geworden – das nahmen die Ultras in Kauf. Genauso wie die Blocksperre, die nun im nächsten Heimspiel gegen Union Saint-Gilloise bevorsteht.
Der FC Bayern braucht seine aktive Fanszene, die in Europa – speziell auswärts – zu den besten und lautesten gehört. Aber ohne Pyro-Aktionen.