Ronaldo, Ibrahimovic, Kroos: Stars schwärmen für FCB-Trainer Ancelotti

Für den neuen Bayern-Trainer Carlo Ancelotti steht sein Verhältnis zu den Spielern im Mittelpunkt - bei Vorgänger Pep Guardiola war das nicht immer so.
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Willkommen in München: Carlo Ancelotti ist zum Wochenbeginn offiziell als neuer Bayern-Trainer vorgestellt worden.
dpa Willkommen in München: Carlo Ancelotti ist zum Wochenbeginn offiziell als neuer Bayern-Trainer vorgestellt worden.

München - Was haben Zlatan Ibrahmovic, Cristiano Ronaldo, Toni Kroos und Sami Khedira gemeinsam? Ihre außergewöhnliche Wertschätzung für Carlo Ancelotti! Die vier Superstars loben den neuen Trainer von Bayern München in höchsten Tönen.

Der 57 Jahre alte Italiener gilt als Liebling der Profis, als Spielerversteher - und ist damit der Gegenentwurf zu Vorgänger und Perfektionist Pep Guardiola, für den seine Philosophie mehr gezählt hatte als der Einzelne. "Das Verhältnis zur Mannschaft ist das Wichtigste. Die Spieler sind der Schlüssel", betonte Ancelotti deshalb auch bei seiner Präsentation beim deutschen Fußball-Rekordmeister. Man müsse die Spieler "respektieren, von seiner Idee vom Fußball überzeugen. Ich möchte sie auf angenehme Weise behandeln", fügte er an. Sie müssten sich "wohlfühlen", ansonsten würde es nicht funktionieren.

"Carlo I. von München", wie die Gazzetta dello Sport am Dienstag titelte, legt zwar viel Wert auf Disziplin, liebt Respekt und "hasst mangelnde Einstellung". Doch der Erfolgscoach setzt dabei auf die Eigenverantwortung der Stars. "Mehr als einmal haben mir Präsidenten erzählt, ich müsse die Peitsche benutzen. Warum? Niemand hat bei mir die Peitsche angesetzt", erklärte Ancelotti in Bild seine Idee von Mannschaftsführung. Er habe dann "immer gesagt: Wenn ihr einen Trainer wollt, der die Peitsche schwingt, sucht euch einen solchen Trainer."

Fußball-Sachverstand: Deshalb ist Ancelotti froh über seine neuen Bosse

Ancelotti - Mann des Ausgleichs

Ancelotti ist es defintiv nicht. Er gilt als einer der gelassensten Vertreter der Zunft, als ein Mann des Ausgleichs. "Für einen Chef, der dir soviel Spielraum lässt, würdest du alles tun. Du würdest töten für ihn. Er schenkt Vertrauen und bekommt es zurück", sagte "König" Ibrahimovic über seinen ehemaligen Coach im Ancelotti-Buch "Quiet Leadership".

Für Europameister Ronaldo ist der "Fünf-Sterne-Coach" (Corriere della Sera) "wie ein großer Bär, ein genialer Typ". Er habe "niemanden schlecht über ihn reden hören, was im Fußball total ungewöhnlich ist", betonte Weltmeister Kroos. Und auch sein Nationalmannschaftskollege Khedira hebt die menschliche Seite des in der Emilia-Romagna geborenen Bauernsohns hervor: "Er schreit eigentlich nie, hat die Menschenführung perfektioniert."

Für Ancelotti, der am Dienstag seine zweite Trainingseinheit in München leitete, ist der Umgang mit Stars aber nichts Besonderes. Es sei "sehr, sehr leicht" mit Ibrahimovic, Ronaldo und Co. umzugehen: "Du musst solchen Spielern nichts sagen." Ancelotti gebe "keine Befehle, er überzeugt", sagte sein Lehrmeister Arrigo Sacchi im SID-Interview: Er verfüge über "Sensibilität, Fantasie, Ausgewogenheit und Ruhe".

Zum Nachlesen: So lief Ancelottis erstes Training an der Säbener Straße

Königsklasse mit Mailand oder Madrid - Hauptsache München!

Was seine fußballerische Idee beim FC Bayern anbelangt, wird sich Ancelotti nicht festlegen lassen. Eine "Revolution" plane er nicht, meinte er zum Auftakt. Aber den typischen Ballbesitz-Fußball, den Guardiola bevorzugte, wird es unter dem Italiener auch nicht geben. "Mit Ballbesitz allein gewinnt man sicher keine Spiele", sagte er einmal. Es würden im Fußball schließlich "nur die Tore" und die Ergebnisse zählen.

Und die stimmten in der Karriere von Ancelotti meist, was drei Champions-League-Titel mit dem AC Mailand und Real Madrid untermauern. Er weiß, dass er nun auch in München liefern muss. "Wir haben eine fantastische Mannschaft. Wir versuchen, in allen Wettbewerben stark zu sein und zu gewinnen", sagte er. Aber er weiß auch, dass eine erfolgreiche Vergangenheit ab sofort "nicht mehr zählt".

Doch Sacchi ist überzeugt, dass sich Ancelotti (Vertrag bis 2019) auch in München durchsetzen wird: "Er kennt keine Schwierigkeiten. Man könnte ihm elf Torhüter als Spieler geben, und er würde mit ihnen gewinnen."

Ancelotti-Lehrmeister im Interview: "Er würde mit elf Torhütern gewinnen"

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