Robbery, van Gaal und die neue Harmonie

Robben erklärt, warum der oft spröde wirkende Bayern-Coach eigentlich ein warmherziger Typ ist. Aus Frankreich meldet sich Kollege Ribéry – und nimmt die Kritik zurück: „Er spricht viel mit mir“
von  Abendzeitung
„Man hat mit Ribéry und Robben zwei Weltklassespieler in der Mannschaft, die hatten wir in dieser Form damals nicht“: Mehmet Scholl lobt die Flügelzange der Bayern.
„Man hat mit Ribéry und Robben zwei Weltklassespieler in der Mannschaft, die hatten wir in dieser Form damals nicht“: Mehmet Scholl lobt die Flügelzange der Bayern. © firo/augenklick

MÜNCHEN - Robben erklärt, warum der oft spröde wirkende Bayern-Coach eigentlich ein warmherziger Typ ist. Aus Frankreich meldet sich Kollege Ribéry – und nimmt die Kritik zurück: „Er spricht viel mit mir“

Arjen Robben weiß ganz genau, bei wem er sich zu bedanken hat. Sein Landsmann und Trainer Louis van Gaal ist schließlich dafür verantwortlich, dass er nun beim FC Bayern kickt und nicht mehr bei Real Madrid auf der Bank zu versauern droht. Also lobt der 25-jährige Holländer, derzeit bei der Nationalmannschaft, seinen Vereinscoach, wo er nur kann. „Van Gaal ist ein Trainer, der die Fähigkeit hat, aus vielen Spielern eine echte Mannschaft zu formen. Seine Art kann also nicht so schlecht sein“, sagte Robben nun zu „Sport Bild“.

Überhaupt sei der oftmals herrisch wirkende van Gaal, der bisweilen tatsächlich sehr streng sein könne, dennoch ein „warmherziger Trainer“. So warm eben wie der „warme Mantel“, den van Gaal bei seinem Amtsantritt als Vergleich bemüht hatte. Van Gaal, Spitzname „Tulpen-General“, sehe in seinen Spielern „keine Gruppe von Kindern, die nur zuhören sollen und keine Meinung haben dürfen“, so Robben. Außerdem Bayern sei kein Rückschritt für ihn, im Gegenteil: „Bayern ist für mich keine Durchgangsstation“, sagt Robben. Er hat also richtig Spaß in München.

Und den scheint mittlerweile sogar Franck Ribéry wiederfinden zu können. Der hatte sich ja vergangene Woche in Frankreich darüber mokiert, keinen Spaß mehr zu haben im Bayern-Training und zum Coach ganz allgemein kein gutes Verhältnis zu haben. Doch nun, bei der Equipe tricolore gab es bekanntlich der Aufstand gegen Nationaltrainer Raymond Domenech, relativierte Ribéry seine Aussagen. „Der Trainer hat seine Philosophie, die wir respektieren“, erklärte nun in „Sport-Bild“. Überhaupt gebe sich van Gaal Mühe, ihn, Ribéry, besser kennenzulernen. „Er spricht viel mit mir und lernt mich immer besser kennen. Wir trainieren gut und hart. Danach werden wir bereit sein, uns mit den großen Mannschaften zu messen“, meinte Ribéry.

Um eben jene großen Mannschaften auch schlagen zu können, sind die Bayern freilich vor allem angewiesen auf Robben und Ribéry, laut Franz Beckenbauer ja nichts weniger als die besten Flügelspieler der Welt. Und auch Robben wäre wohl nicht gekommen, wenn Ribéry nach Madrid gewechselt wäre. „Für mich war es wichtig, dass er (Ribéry, die Red.) bleibt. Jetzt würde ich mir wünschen, dass wir zusammen noch lange spielen werden und eine große Zukunft bei Bayern schaffen werden.“

Die Gegenwart freilich soll immerhin schon mal harmonisch sein. Weil Franck und Arjen zueinander gefunden haben, weil Robbery, die neue Flügelzange, nun gemeinsam in der Bundesliga kickt – und in der Champions League die ganz Großen angreifen will. „Wir werden die Chance haben, Real schlagen zu können“, glaubt Robben für den Fall, dass es in der Champions League zu einem Duell gegen die neuen Galaktischen kommt. Real habe zwar „wahrscheinlich qualitativ die besten Spieler der Welt, individuell sind sie dadurch sicher besser“, doch Bayern habe „eine andere Philosophie und einen anderen Trainer“. Van Gaal werde eine „qualitativ starke Mannschaft“ formen. Mit ihm. Und mit Franck Ribéry. fil

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