Robben: "Ich will stärker zurückkommen als vorher"
DOHA - Am Samstag wird der Holländer erstmals wieder spielen - bei einem Test in Doha. Er sagt: „Ich bin zufrieden, fühle mich gut, bin wieder einer der Mannschaft.“
Regen? Nicht hier. Nicht mal im Winter am Persischen Golf. Rund vier, fünf Regentage pro Jahr kommen in Katar zusammen, da muss man sich eben anders behelfen. „Wenn man Arjen Robben trainieren sieht, läuft einem das Wasser im Munde zusammen“, sagte Sportdirektor Christian Nerlinger über den wichtigen Wiedereinsteiger, der in der Hinrunde komplett fehlte und nun in Doha einmal am Tag Mannschafts- und einmal Individualtraining macht.
Am Mittwoch übte der Holländer am Vormittag zunächst wieder für sich auf einem Nebenplatz. Kein Detail wird dem Zufall überlassen, nichts soll die Reha unterbrechen. „Ich arbeite konzentriert und achte sehr genau auf meine Muskulatur, mache meine speziellen Übungen“, sagte Robben am Mittwochmittag im Teamhotel „Grand Hyatt“. Robben selbst meinte: „Ich bin zufrieden, fühle mich gut, „ich mache alles normal mit, bin wieder einer der Mannschaft.“ Vorbei sind die quälenden Tage der Reha an der Säbener Straße.
„Es war eine sehr schwierige Phase. Ich wusste von Anfang an, dass es eine lange Reha werden würde“, meinte Robben: „Etwa zum Stadion zu fahren bei den Heimspielen und nicht spielen zu können, das war das Schwierigste.“ Nun hat der 26-Jährige ein Ziel: „Was ich immer im Kopf hatte: Ich will stärker zurückkommen als vorher, das war immer ein Ziel.“
Schon im Dezember war Robben nach seinem Muskelriss wieder ins Teamtraining eingestiegen, nun soll er in Doha an die Startelf herangeführt werden. Ideal dafür ist der Test am Tag vor der Abreise am Samstag gegen den Al-Wakrah Sports Club (19 Uhr Ortszeit, live auf Eurosport und fcb.de). Robben hofft „ein paar Minuten spielen zu können“, van Gaal plant sogar länger mit seinem Landsmann. „Wir genießen, wie Robben trainiert“, sagte der Bayern-Coach, „ich bin mit dem Verlauf sehr zufrieden. Wir haben ein Spezialprogramm für ihn, er macht nicht alles mit. Aber es geht gut. Ich glaube, dass er 30 Minuten oder länger am Samstag gegen Al-Wakrah spielen kann.“
Außer Mario Gomez, der nach seinem Muskelfaserriss im Dezember noch nicht mit der Mannschaft trainiert, sollen alle mitgereisten Spieler zumindest 45 Minuten eingesetzt werden. Für Robben ist es die Generalprobe für den Rückrundenstart eine Woche später beim VfL Wolfsburg. Robben brennt darauf, wieder ein Teil der Mannschaft zu sein, dämpft jedoch die Erwartungen. „Ich schaue nur von Tag zu Tag. Das Gefühl am Ball ist wieder gut. Es fühlt sich normal an.Das Loch im Muskel ist weg, es ist zugewachsen. Aber: Man kann nicht erwarten, dass es gleich von Beginn an super läuft. Ich brauche eine Eingewöhnungszeit. Ich verstehe, dass die Erwartungen da sind.Ich will so schnell wie möglich wieder wichtig sein für die Mannschaft.“
Um noch eine Aufholjagd in der Bundesliga auf Tabellenführer Borussia Dortmund zu starten? Robben: „Großes Kompliment an Dortmund. Und wir können nun nichts anderes machen als eine lange Serie starten. Der zweite Platz ist das Ziel, den Rest müssen wir abwarten und auf uns selbst konzentrieren und besser machen als in der Hinrunde. Aber wenn ich sehe, wie die Mannschaft trainiert, habe ich großes Vertrauen. Am besten fangen wir gleich mit einem Sieg in Wolfsburg an.“ Mit Robben als Joker.
Patrick Strasser