Ribéry-Sperre: Die Bayern legen Einspruch ein

Es war ein Hammerurteil, das für einen Kater am Tag nach dem Halbfinal-Rausch sorgte. Drei Spiele Sperre für Franck Ribéry - Zuschauen beim Finale. Die Bayern wollen die Strafe für den Franzosen nicht akzeptieren.
von  Abendzeitung
Böser Tritt oder unglückliche Aktion? Franck Ribéry (l.) gegen Lyons Argentinier Lisandro Lopez.
Böser Tritt oder unglückliche Aktion? Franck Ribéry (l.) gegen Lyons Argentinier Lisandro Lopez. © ap

MÜNCHEN - Es war ein Hammerurteil, das für einen Kater am Tag nach dem Halbfinal-Rausch sorgte. Drei Spiele Sperre für Franck Ribéry - Zuschauen beim Finale. Die Bayern wollen die Strafe für den Franzosen nicht akzeptieren.

Louis van Gaal und seine Bayern waren am Mittag gerade im Erdinger Moos gelandet, da erreichte ihn auch schon die bittere Nachricht aus Nyon. Denn da hatte zuvor die Uefa-Disziplinarkommission ihr knallhartes Urteil gefällt: Drei Spiele Sperre für Franck Ribéry – „wegen Tätlichkeit“. Damit fällt der Franzose für das Finale am 22. Mai aus. Es sorgte für leichte Katerstimmung nach der Ballnacht.

War schon der Platzverweis selbst wegen des Tritts im Hinspiel gegen Lyons Lopez äußerst hart, das Uefa-Urteil vom Mittwoch ist es umso mehr. Eine gnadenlose Strafe, mit der keiner gerechnet hatte. Insgeheim hatten die Bayern natürlich auf ein Spiel Sperre gehofft, die Ribéry mit dem Rückspiel in Lyon dann bereits abgesessen hätte.

Während Trainer van Gaal völlig bedient war und beim Warten am Gepäckband jeden Kommentar dazu verweigerte, sprach wenig später Christian Nerlinger. „Die Strafe ist zu hoch. Wir waren total überrascht von der Sperre.“ Am Nachmittag kündigte der FC Bayern in einer Erklärung an, dass er nun Einspruch einlegen wird: „Wir können diese Entscheidung in keiner Weise nachvollziehen und halten sie für absolut falsch. Der Vorwurf der Tätlichkeit trifft hier nicht zu. Dem Spieler Franck Ribéry kann man sicherlich nicht vorwerfen, seinen Gegenspieler absichtlich verletzt haben zu wollen. Lopez konnte das Spiel unverletzt fortsetzen. Der FC Bayern und Franck Ribéry werden die Entscheidung nicht akzeptieren, dagegen Berufung einlegen und sämtliche Rechtsmittel ausschöpfen.“

Das können sie nun innerhalb von drei Tagen, die Erfolgsaussichten sind fraglich. Die Entscheidung traf die Disziplinarkommission übrigens unter Vorsitz von Thomas Partl.

So war es ein Österreicher, der die Bayern ärgerte. Partl, bis zur EM 2008 Präsident des Kärntner Fußballverbandes, wechselte im vergangenen Jahr in die Uefa-Disziplinarkommission, leitet dort nun das Gremium um Jim Hansen (Dänemark), Jacques Antenen (Schweiz) und Sandor Berzi (Ungarn).

Sollte Bayern das Finale gewinnen, fehlt Ribéry im Supercup-Endspiel gegen den Sieger der Europa League. Bei einer Finalniederlage ist er im ersten Spiel der neuen Europapokalsaison gesperrt. Egal übrigens, für welchen Verein er dann spielt. fk/map

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