Rangnick klopft Sprüche gegen Bayern

Fußball-Professor Ralf Rangnick als Sprücheklopfer. Vor dem Gipfel ledert er plötzlich gegen die Bayern.
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Vielleicht will Ralf Rangnick plötzlich nicht Fußball-, sondern Sprüchemeister werden.
dpa Vielleicht will Ralf Rangnick plötzlich nicht Fußball-, sondern Sprüchemeister werden.

Fußball-Professor Ralf Rangnick als Sprücheklopfer. Vor dem Gipfel ledert er plötzlich gegen die Bayern.

Wir befinden uns im Jahr 2008 nach Jesus Christus. Ganz Fußball-Deutschland ist vom FC Bayern besetzt...Ganz Fußball-Deutschland? Nein! Ein von unbeugsamen Kraichgauern bevölkertes Dorf hört nicht auf, Widerstand zu leisten.

Jenes Dorf heißt Hoffenheim, zählt 3272 Einwohner, liegt drei Kilometer nordwestlich von Sinsheim an der historischen Heerstraße von Speyer nach Wimpfen nahe der Sieben Hügel im Großen Wald. Der Fußballverein dieses Dorfes, die TSG 1899, ist Tabellenführer der Bundesliga. Ein Aufsteiger. Vor dem Gipfeltreffen am Freitag in der Allianz Arena (20.30 Uhr, Liveticker bei abendzeitung.de) könnte man jedoch glauben, dass mindestens Manchester United in Fröttmaning erwartet wird. So zögerte Jürgen Klinsmann bei der Frage, wer Favorit sei – und sagte: „Wir haben Respekt für jeden Gegner. Wir wollen die Tabellenführung erobern – früher oder später. Langsam ist die Zeit gekommen, die Führung zu übernehmen.“

Es klang bescheiden, als der Bayern-Trainer sprach. Ganz andere Töne drangen gestern aus den Sieben Hügeln im Großen Wald. Dort hatte Ralf Rangnick vor versammelter Weltpresse, sogar die BBC war da, seinen Auftritt – als Rangnix. Schließlich habe er früher als Kind gerne Asterix-Comics gelesen. Die Bayern als übermächtige Römer? Das kleine Hovaheim, so hieß das Dörfchen im Mittelalter, als Hort des Widerstands? „Wir wollen einen Ausgang wie im Asterix-Heft", sagte Rangnick. Die spinnen, die Hoffenheimer!

Damit nicht genug. Tatsächlich entdeckte Rangnick gestern seine Freude an Sprüchen. So fiel ihm ein, dass er einst gerne in Günter Netzers „Rebell am Ball“ geschmökert hatte und dass es sich für ihn „als glühender Mönchengladbach-Fan ausschloss, für den FC Bayern zu sein". Und dann sagte er auch noch: „Wenn es ein Western wäre, ginge es darum, sich den Skalp der Bayern zu sichern."

Häuptling Rangnix und die Schlacht ums Schlauchboot. Er überlege, „vielleicht sogar mit vier Stürmern“ anzutreten: „Wir wollen mal testen, was mit Bayerns Viererkette momentan los ist!“ Und flapsig ging’s weiter: „Wir werden mit 12 oder 13 Spielern beginnen und hoffen, dass es keiner merkt." Aha. Danach jedoch lag er einmal falsch. „Wer flotte Sprüche hören will, muss nach München, wer flotten Fußball sehen will, nach Hoffenheim." So viel Sprüche wie gestern in Hoffenheim gab’s in München die ganze Saison noch nicht.

Der letzte Kontakt mit Klinsmann? Das sei eine „offizielle Entschuldigung" gewesen, ätzte Rangnick. Weil Bayerns Coach hinter dem Rücken der TSG Phillip Laux kontaktiert hatte, um den Psychologen abzuwerben. Vielleicht hätte dem guten Rangnix mal einer sagen sollen, dass die wackeren Gallier nur gewannen, weil sie den Zaubertrank von Miraculix hatten.

R.Keck, J.Schlosser

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