Pep fordert „mehr Respekt“
München - Er war gar nicht mehr Pep-like, Gentleman-like. Er wirkte genervt. Pep Guardiola verzog das Gesicht zu einer finsteren Miene bei seiner letzten Pressekonferenz der Liga- Saison vor der Partie am Samstag (15.30 Uhr, sky) gegen Mainz. Dann holte er zum Gegenschlag aus.
Die Vorwürfe, seine Bayern würden in den letzten Saisonspielen nicht mehr Vollgas geben, haben ihn getroffen. „Die Leute hier in Deutschland sprechen zu viel“, sagte der spanische Meistercoach in Richtung Paderborn, Hannover und Wolfsburg. Funktionäre der drei Klubs hatten zwar das Wort Wettbewerbsverzerrung nicht in den Mund genommen, es aber deutlich anklingen lassen, was sie von den Niederlagen der Bayern in den letzten drei Partien hielten.
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Gerade an sie wandte sich Guardiola: „Sie müssen ein bisschen mehr Respekt haben für den deutschen Meister. Wir haben unsere Arbeit gemacht. Das ist nicht das Problem von Bayern München, das ist ihr Problem.“ Zack, eine verbale Watschn. Nach dem Motto: So nicht mit mir.
Vor allem will er sich den Titel und die Feier durch diese Nebengeräusche nicht kaputt reden lassen. „Es war eine überragende Saison“, zog er vor dem Mainz-Spiel Bilanz. Überragend auch deshalb, weil es „die schwierigste Meisterschaft“ war. Der vorangegangene WM-Titel habe Spuren hinter lassen. Und nicht zu vergessen die vielen Verletzten.
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Weltmeister und verletzt – das trifft auf Bastian Schweinsteiger zu. Ob dieser aber auch nächste Saison im Bayern-Dress auflaufen werde? „Bastian ist eine überragende Legende bei Bayern München. Seine Zukunft muss er entscheiden, nicht Pep oder Kalle Rummenigge“, sagte Guardiola. Allerdings plane er mit Schweinsteiger. Das war dann wieder Pep-like.