Olympique Marseille: Siege, Schulden und Skandale

Olympique Marseille hat die Königsklasse bereits einmal gewonnen, ist der Ex-Verein von Franck Ribéry. Der Viertelfinal-Gegner des FC Bayern im Porträt.
SID |
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So jubelten die Spieler von Olympique Marseille beim Achtelfinal-Sieg gegen Inter Mailand.
dpa So jubelten die Spieler von Olympique Marseille beim Achtelfinal-Sieg gegen Inter Mailand.

München - Olympique Marseille, ehemaliger Klub von Franck Ribery, hat die Champions League schon einmal gewonnen, 1993 – in München (1:0 gegen den AC Mailand). Bei OM spielte damals Rudi Völler. An diesem Sieg haftet allerdings ein Makel: Im Jahre 2006 gestand der ehemalige Spieler Jean-Jacques Eydelie der französischen Sportzeitung L'Equipe, dass mit Ausnahme von Völler alle Spieler für das Endspiel eine Injektion erhielten, deren Zusammensetzung nicht bekannt war.

Wegen des Skandals um den ehemaligen OM-Präsidenten Bernard Tapie, der vor einem Liga-Spiel gegen US Valenciennes Bestechungsgelder gezahlt hatte, wurde Marseille die französische Meisterschaft 1993 nachträglich aberkannt, darüber hinaus wurde der Verein 1994 in die 2. Liga zurückgestuft. Tapie wurde 1997 zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren verurteilt.

OM war fast am Ende, wegen hoher Schulden stand der Klub Mitte der 90er Jahre am Rande der finanziellen Pleite. 2010 gewann OM erstmals nach 17 Jahren wieder den Meistertitel (und durfte ihn auch behalten), in der vergangenen Saison gewann die Mannschaft, die seit 2009 vom französischen Weltmeister Didier Deschamps trainiert wird, den Pokal, in der Meisterschaft reichte es immerhin zu Rang zwei. Derzeit steht OM in der Liga (Ligue 1) nur auf Rang acht.

Für das Viertelfinale qualifizierte sich der Klub, in der Vorrunde Gegner von Borussia Dortmund, durch ein 1:2 im Rückspiel bei Inter Mailand (Hinspiel 1:0).

Stars von Olympique sind der zwischenzeitlich verletzte Angreifer Loic Remy sowie die Brüder Jordan und Andre Ayew – sie sind die Söhne von Abedi Pele, der einst für 1860 München spielte. Neben Völler trugen früher auch die Deutschen Karl-Heinz Förster, Klaus Allofs und Andreas Köpke das Trikot von Marseille. Franz Beckenbauer war dort nach dem Weltmeister-Titel mit Deutschland vorübergehend sportlicher und technischer Leiter (1990/91). Ihm zur Seite stand Holger Osieck als Trainer.

Seine Spiele trägt OM im Stade Velodrome aus, das allerdings seit dem Umbau zur WM 1998 keine Radrennbahn mehr hat. Wegen des neuerlichen Umbaus ist die Arena, größtes Stadion für Vereinsfußball in Frankreich, derzeit erneut eine Baustelle.

Olympique Marseille im Stenogramm:

Olympique de Marseille (OM).
– gegründet: 1899
– Vereinsfarben: Weiß-Blau
– Präsident: Vincent Labrune
– Trainer: Didier Deschamps (seit 2009)
– Erfolge: Champions-League-Sieger 1993, Champions-League-Finalist 1991 (0:0, 3:5 i.E. gegen Roter Stern Belgrad), 9-mal französischer Meister (zuletzt 2010, Titel 1993 nachträglich aberkannt), 10-mal Vizemeister (zuletzt 2011), 10-mal französischer Pokalsieger (zuletzt 1989).

 

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