FC Bayern: Turbulenzen im Top-Regal – Lob und Tadel für Süle

München - So mancher Trainer hätte an diesem Tag seinen Profi nicht aufs Feld geschickt, um ihn zu schützen. Aber im Fall von Niklas Süle und seinem Coach Julian Nagelsmann war es sicher die bessere Entscheidung, den Innenverteidiger beim 3:1 der Bayern bei der SpVgg Greuther Fürth auflaufen zu lassen. Als aktive Ablenkung auf dem Rasen von den Turbulenzen des Freitags.
Vermeintliche Nachrichten von Süle geleakt - Nagelsmann verärgert
"Der Spiegel" hatte vermeintliche Chat-Nachrichten von Süle an einen Inhaber einer Sportagentur geleakt. Dem Bericht zufolge enthielten diese frühere Abwanderungsgedanken des deutschen Nationalspielers in Richtung Premier League. Bayerns Sportvorstand Hasan Salihamidzic sagte dazu nur: "Es ist wichtig, dass wir als FC Bayern an den Streitereien nicht teilnehmen."
Nagelsmann erklärte, das Thema am Freitag mit Süle nicht besprochen zu haben, meinte zum Vorfall generell verärgert: "Ich finde es grenzwertig, wenn solche Chat-Verläufe an die Öffentlichkeit gegeben werden. Das hat auch mit Vertrauen zu tun." Dem 26-jährigen Süle vertraut der Bayern-Trainer.
Nagelsmann setzt Vertrauen in Süle
In Worten ("Ich kenne ihn seit Jahren und weiß, dass er Qualität und Potenzial hat") und Taten: in acht der neun Pflichtspiele dieser Saison stand Süle in der Startelf. Süle, dessen Vertrag 2022 ausläuft, kämpft aktuell mit Dayot Upamecano und Lucas Hernández um einen Stammplatz in der Abwehrmitte.

Von Nagelsmann gab’s Lob und Tadel nach der Freitagspartie: "Er ist einer, der im europäischen Top-Regal spielt. Heute gab es wieder Momente, in denen man das gesehen hat. Er weiß aber auch selbst, dass er noch Entwicklungsschritte gehen muss. Er hatte zuletzt keine leichte Zeit bei Bayern, aber ich bin absolut zufrieden mit ihm."
Unter Flick war es schwierig für Süle
Unter Nagelsmanns Vorgänger Hansi Flick hatte er seinen Stammplatz verloren und zeitweise mit Fitnessproblemen zu kämpfen. Noch wurden keine Gespräche über eine Vertragsverlängerung geführt. Der FC Bayern macht sich Gedanken, ob Nationalspieler Antonio Rüdiger (28/Vertrag läuft kommenden Sommer aus, daher ablösefrei) vom Champions-League-Sieger FC Chelsea in die Mannschaft und die Gehaltsstruktur passen würde.