Nagelsmann und die knifflige Tel-Frage

Der 17-Jährige Tel kam bisher in dieser Saison lediglich ganze zwei Mal in 14 Pflichtspielen von Beginn an zum Einsatz, überzeugte sowohl beim 5:0 in der ersten DFB-Pokalrunde bei Viktoria Köln als auch beim 2:2 gegen den VfB Stuttgart mit je einem Treffer.
Insgesamt kommt der Franzose auf 203 Einsatzminuten. Zu wenig für den Juniorennationalspieler, der im August beim FC Bayern einen Fünfjahres-Vertrag bis 2027 unterschrieben hat, um sich wirklich zeigen zu können. Und zu wenig angesichts der 20 Millionen Euro Sockel Ablöse an Stade Rennes.
"Er ist ein Talent, ein sehr junger Spieler"
"Er ist ein Talent, ein sehr junger Spieler, spielt bei Bayern. Er macht vieles schon sehr, sehr gut, hat aber auch Dinge, die er noch besser machen muss. Mathys muss sich noch entwickeln und hat die Aufgabe, konstant gute Leistungen zu bringen", erklärte Nagelsmann. In den letzten Partien wurde dem Sturmjuwel stets Oldie Eric-Maxim Choupo-Moting vorgezogen, wenn es galt, einen frischen Mittelstürmer zu bringen. Doch der 33-Jährige konnte beispielsweise in den rund zehn Minuten, die er in Dortmund reinkam, kaum Impulse setzen. Choupo-Moting sollte mit seiner Erfahrung und seinem Spielverständnis für Ruhe sorgen, Bälle festmachen, Gegner blocken, Standards wegverteidigen. Er lief meist hinterher. Pluspunkt für "Mister Choupo" wie er sich nennt: Im Hinspiel gegen Pilsen (5:0), als der kamerunische Nationalstürmer eine ganze Halbzeit ran durfte, traf er zum Endstand.
Tels Einsatzzeiten im ersten Lehrjahr an der Säbener Straße werden natürlich diskutiert. "Vor der Saison sagt Julian: 'Von Tel erwarte ich zehn Tore.' Dann muss er ihn spielen lassen", forderte Rekordnationalspieler Lothar Matthäus und setzte den Bayern-Coach damit unter Druck, was die Pilsen-Aufstellung betrifft. Und: Wo er Recht hat, hat er Recht, der Lothar.