Nach Ballack-Kritik: Kompany verteidigt "überragenden" Neuer

"Manuel trifft da eine falsche Entscheidung. Wenn er auf den Ball geht, muss er ihn haben, das weiß er selber. Er hat sich entschieden, das Risiko zu gehen – und wird bestraft", lautete das Knallhart-Urteil von DAZN-Experte Michael Ballack über den 3:1-Siegtreffer des FC Arsenal gegen den FC Bayern in der Champions League.
Auch sonst sparte der ehemalige DFB-Kapitän am Mittwochabend nicht an Kritik an einem seiner Nachfolger.
Kompany verteidigt Neuer
Rückendeckung für Neuer gibt es nun von seinem Coach Vincent Kompany: "Fehler? Welcher Fehler?", sagte der Belgier, als er am Freitag auf Neuers missglückte Rettungsaktion angesprochen wurde. "Ich habe da eine andere Meinung zu. Was sollst du machen als Torwart? Entweder warten, bis er im Eins-gegen-Eins auf dich zuläuft? Oder willst du den Raum verteidigen und versuchen deinen Kollegen zu helfen, der gegen einen schnellen Spieler spielt."
Vor dem dritten Gegentreffer war Neuer weit aus seinem Tor geeilt, aber nicht an den Ball gekommen. Gegenspieler Gabriel Martinelli hatte freie Bahn und traf ins leere Tor. Neuer als Libero – was in der Vergangenheit so oft gut funktionierte, ist am Mittwochabend "nach hinten losgegangen“, meinte Ballack.
Kompany: Neuer ist ein "überragender Torwart"
Auch beim ersten Gegentreffer nach einer Ecke sah Neuer nicht glücklich aus, als er im Anschluss an ein Getümmel im Strafraum ebenfalls nicht rechtzeitig an den Ball gekommen war.
"Klar, man kann Fehler machen und er wird auch Fehler machen in Zukunft. Er hat schon Fehler gemacht in seinem Leben. Aber natürlich ist er ein überragender Torwart", ordnete Kompany ein.
Kompany äußert sich zu Upamecanos Fehlpass
Ein Fehler unterlief auch Neuers Teamkollege Dayot Upamecano in London. Der Franzose leitete das 2:1 der Gunners durch Noni Madueke mit einem Fehlpass ein. Auch hier nahm Kompany seinen Schützling zunächst in Schutz: "Man kann nichts von ihm verlangen, und wenn etwas falsch läuft, können wir nicht sagen, das hättest du nicht machen dürfen. Wie jetzt beim hohen Pressing."
Schob aber im Gegensatz zum Fall Neuer bei ihm hinterher, dass man ihm im Nachgang bessere Optionen aufzeigen könne: "Wir haben verloren, daraus muss man lernen, um sich zu verbessern. Und ich bin sicher, dass er das nutzen wird, um sich zu verbessern, daraus zu lernen", sagte der 39-jährige Bayern-Coach.