Mit Muskeln spielen: Goretzka hat einen Plan mit Musiala

Leon Goretzka will seinem Bayern-Kollegen Jamal Musiala helfen - auch im körperlichen Bereich. "Das ist mir ein Dorn im Auge".
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Goretzka und Musiala beim Achtelfinale Hinspiel gegen Lazio Rom.
Goretzka und Musiala beim Achtelfinale Hinspiel gegen Lazio Rom. © imago images/Ulmer

Im vergangenen Jahr, als der Profifußball während der ersten Corona-Welle wochenlang unterbrochen wurde, änderte Leon Goretzka (26) sein Leben. Der Mittelfeldstar des FC Bayern, einst eine eher schmale Erscheinung, baute binnen kürzester Zeit Muskelberge auf - vor allem an seinen Armen. Goretzkas Leistung, seiner Robustheit im Zweikampf halfen diesen Trainingseinheiten extrem weiter. "Ich hätte wahrscheinlich mal früher ins Gym gehen sollen", sagte er nun im Podcast des FC Bayern: "Das hat tatsächlich noch ein bisschen was gebracht."

In der Corona-Pause baute Goretzka Muskeln auf

In der Zeit vorher hatte Goretzka allerdings Angst, dass zu viel Muskeltraining eher kontraproduktiv sein könnte. "Du kannst ja nicht hier in das Training reingehen und der ganze Körper tut dir weh, weil du maximales Krafttraining gemacht hast", berichtete er weiter: "In der Regel haben wir drei Spiele in einer Woche. Da bleibt natürlich wenig Zeit, um eben auch mal hart zu trainieren." Doch in der Corona-Pause hatte Goretzka eben "sechs bis acht Wochen, wo ich das nicht hatte, wo ich mich auch mal komplett im Gym auskotzen konnte, und das habe ich dann gemacht", sagte er: "Das Ergebnis war dann irgendwie für alle sichtbar. Und das hat dann sportlich auch wieder weiterhin gut funktioniert."

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"Musiala wird ein bisschen zu leicht weggeschoben"

Dieses Wissen will Goretzka jetzt an einen seiner Teamkollegen weitergeben: Jamal Musiala. Um dem 18-Jährigen zu zeigen, wie man mit Muskeln auf Weltklasse Niveau spielen kann. "Was ich mir als Aufgabe und als Herausforderung genommen habe, ist der Jamal Musiala", erklärte Goretzka. "Wir wissen alle, was der für ein Riesenpotenzial hat mit dem Ball. Aber obenrum wird er schon hier und da ein bisschen zu leicht weggeschoben, das ist mir ein Dorn im Auge." Youngster Musiala, der erstmals im Kreise der Nationalmannschaft dabei ist, wiegt bei einer Größe von 1,80 Metern weniger als 70 Kilogramm - da muss er zulegen. Goretzka dient als ideales Vorbild, wie das innerhalb weniger Wochen gelingen kann. Während der Trainingseinheiten vor dem ersten WM-Qualifikationsspiel gegen Island sah man Goretzka öfter an Musialas Seite. Das Bayern-Juwel wird beim DFB umsorgt, man setzt große Hoffnungen in ihn.

Musiala entschied sich gegen das englische Nationalteam

"Es ist gut, wenn ich sie sehe, das ist ein Fingerzeig Richtung Turnier", sagte Bundestrainer Joachim Löw über Musiala und den Leverkusener Florian Wirtz (17), die beide Kandidaten für die EM-Endrunde im Sommer sind. Musiala, der sich gegen die englische Nationalmannschaft entschieden hat, würde sich mit einem ersten Pflichtspieleinsatz endgültig an den DFB binden. "Ich habe auf mein Gefühl gehört", sagt Musiala, der mit sieben Jahren aus Fulda für neun Jahre nach England zog: "Ich habe zwei Kulturen in mir." Aber auch dank der Überzeugungsarbeit seiner Bayern-Kollegen wählte er schließlich die Karriere in der deutschen Nationalelf. Goretzka und Co. werden Musiala dabei helfen, sich zu einem noch besseren - und breiteren - Spieler zu entwickeln.

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4 Kommentare
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  • Südstern7 am 25.03.2021 07:30 Uhr / Bewertung:

    Auch Alaba war mit 18 nur ein schmales Handtuch, arbeitete hart an seinem Body und erschien eines Tages - im wahrsten Sinne - mit breiter Brust. Mit dieser Robustheit reifte er zur internationalen Klasse. Und auch Alaba hatte einen "großen Bruder" im Team: Frank Ribéry half ihm auf dem Platz enorm, nahm ihn immer wieder zur Seite und erklärte, spielte ihn bewusst in den Situationen an, damit Alaba Lösungen mit dem Ball finden konnte. Und auch außerhalb des Platzes, so sagt man, sei er immer Ansprechpartner gewesen. Geschichten wiederholen sich. Vielleicht hat der Flick den Goretzka auch explizid gebeten auf Jamal "ein bissel aufzupassen". So junge Spieler müssen geleitet werden. Und mit Leon hat er sich da nicht den schlechtesten ausgesucht.

    Löw wäre übrigens gut beraten im Sinne von Musiala, wenn er diesen Spieler sehr behutsam und vorsichtig einsetzen würde, ähnlich wie es Flick im Verein auch tut.

  • rosa kuntz am 26.03.2021 12:26 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Südstern7

    Löw ist ja, dem Himmel sei's gedankt, demnächst Geschichte. Jamal Musiala tut gut daran, sich für seine körperloche Entwicklung Zeit zu nehmen und von Pushmitteln abzusehen. Es kommt auch auf die Gene, die einem mitgegeben wurden an, wie er schon bewiesen hat, auch auf "Köpfchen" (=Intelligenz) an.

  • Weiherhos am 24.03.2021 21:02 Uhr / Bewertung:

    Mit Leon Goretzka hat der FC Bayern einen Spieler gewonnen, der Verantwortung für viele Belange des Clubs übernimmt. Er spielt und handelt für die Weiterentwicklung der gesamten Mannschaft und des FC Bayern. Da kann man den Verantwortlichen, die Goretzka verpflichtet haben nur gratulieren.

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