"Mein Idol": Warum Darmstadts Trainer von Ancelotti schwärmt
Darmstadt/München - Es ist nicht schwer zu erraten, wer sich am meisten auf dieses Duell zwischen Darmstadt und dem FC Bayern freut. Das weiß jeder, der am Freitag Ramon Berndroth, dem neuen Trainer der Lilien, zugehört hat. Als Berndroth über Bayern-Coach Carlo Ancelotti sprach, kam er regelrecht ins Schwärmen, so sehr bewundert er den Italiener.
„Er ist ein Idol meiner Jugend“, sagte Berndroth, der kürzlich den erfolglosen Norbert Meier als Darmstadt-Coach abgelöst hatte: „Als Trainer habe ich natürlich höchsten Respekt vor seinem Werdegang.“ Aber es sind nicht nur Ancelottis Erfolge, die den 64-jährigen Berndroth faszinieren. Der italienische Fußball überhaupt – bellissimo! „Wenn man den Fußball liebt, insbesondere den italienischen, darf man da schon mal strammstehen“, sagte er weiter.
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Ein Carlo-Fan ist er also, dieser Ramon Berndroth. Sonst weiß man wenig über ihn. Er sei ein „No-Name-Trainer“, sagte er über sich selbst. Und irgendwie stimmt das ja auch. Er babbelt Hessisch, so viel ist sicher. Bisher fiel das im deutschen Profifußball nicht groß auf, weil Berndroth vor allem in der Äppelwoi-Region tätig war: bei Eintracht Frankfurt, Kickers Offenbach, beim FSV Frankfurt und Darmstadt 98. Bei den Lilien steht er nun plötzlich als Bundesliga-Trainer im Rampenlicht.
Trotz der unglücklichen 0:1-Niederlage zu seinem Einstand beim SC Freiburg („Ei hätta wir den Elfer net bekomma. . .“) hat der Interimscoach den Darmstädtern wieder Leben eingehaucht. „Glauben Sie mir: Ich traue dem Ramon zu, dass er beide Spiele gewinnt. Dann muss der Präsident auch keinen neuen Trainer suchen“, sagt Dragoslav Stepanovic, unter dem Berndroth einst Co-Trainer bei der Eintracht war.
Die große Bundesliga-Karriere wird Berndroth wohl nicht mehr machen. Darmstadt-Präsident Rüdiger Fritsch hat bereits angekündigt, dass im Januar ein neuer Cheftrainer präsentiert wird. Vorher bekommt Berndroth aber noch seinen großen Tag. Gegen sein Idol Carlo Ancelotti.