Matthäus: „Es wird ein Spiel der Nerven!“

Der ehemalige Kapitän der Bayern sieht Juventus Turin in diesem "Endspiel" im Vorteil und glaubt, die Partie werde hinten entschieden.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
"Die Partie wird in der Abwehr entschieden":  Lothar Matthäus über die Partie der Bayern bei Juventus.
dpa "Die Partie wird in der Abwehr entschieden": Lothar Matthäus über die Partie der Bayern bei Juventus.

Der ehemalige Kapitän der Bayern sieht Juventus Turin in diesem "Endspiel" im Vorteil und glaubt, die Partie werde hinten entschieden.

AZ: Herr Matthäus, Bayerns Trainer Louis van Gaal ist sich sicher, dass ein 1:0 am Dienstag bei Juventus Turin reicht, um das Achtelfinale der Champions League zu erreichen. Was glauben Sie?

LOTHAR MATTHÄUS: Louis van Gaal ist noch länger im Geschäft als ich. Er weiß, was im Fußball möglich ist. Aber ich bin nicht so optimistisch wie er. Der FC Bayern ist Außenseiter in Turin, keinesfalls Favorit. Juve hat die besseren Karten, ihnen reicht ein Remis.

Wer hat denn aktuell die bessere Form?

Ich habe die Spiele der Bayern gegen Haifa und nun gegen Gladbach gesehen – da stimmten die Ergebnisse, aber nicht das Spielerische. Die Siege waren glücklich. Das Positive war: Van Gaal hat nun eine feste Formation gefunden, das gibt den Spielern Selbstvertrauen. Juventus hat am Samstag Inter mit 2:1 besiegt, ich habe das Spiel über 90 Minuten gesehen. Sie waren vorher etwas in der Krise, können nach dem Erfolg gegen die beste Mannschaft Italiens nun mit breiter Brust gegen Bayern auftreten.

Wo könnte der Schlüssel für einen Bayern-Sieg liegen?

Ich denke, dass die Partie in der Abwehr entschieden wird. Im Mittelfeld wird es viel taktisches Geplänkel geben. Es wird darauf ankommen, wer den ersten Fehler macht. Ein Spiel der Nerven.

Sind die Bayern für so eine Aufgabe stabil genug?

Das hoffe ich. Aber es wird schwierig. Es ist ein Finalspiel auswärts gegen eine italienische Mannschaft. Juve reicht ein Remis, das ist knifflig, ein echter Härtetest. Die Italiener werden den Bayern nicht den Gefallen machen und attackieren, das kann die Mannschaft von Trainer Ciro Ferrara gar nicht. Die werden trotz ihrer Namen in der Offensive mit Diego, Del Piero und Amauri nicht drauflos stürmen, das ist nicht ihr Naturell. Die warten mal schön ab, was die Bayern so machen. Und da müssen die Spieler von van Gaal cool bleiben.

Es wird wohl an Einzelaktionen hängen. Wer hat denn Ihrer Meinung nach die besseren Individualisten?

Das kommt auf den Mannschaftsteil an. Torhüter Buffon ist einer der weltbesten Torhüter, aber einige der Herren in der Abwehr sind schon über ihrem Zenit und das war der WM-Gewinn 2006. Also ich denke da an Abwehrchef Cannavaro, Grosso oder auch im Angriff Del Piero. Pavel Nedved hat bereits aufgehört, er fehlt ihnen im Mittelfeld.

Gerade dort findet man kaum noch große Namen.

Nein, eher solide Arbeiter. Aber das ist ja bei Bayern auch so, weil Ribéry fehlt und Robben noch nicht völlig fit ist. Das Mittelfeld von Juve hat bis auf Diego nicht mehr die großen Namen von früher, das sind brave anständige Kicker. Das ist nicht mehr die große Juve. Hier müssen die Bayern attackieren und draufgehen, Druck machen, sie zu Fehlern zwingen.

Interview: Patrick Strasser

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.