Magath bekommt, was van Gaal will

Schalkes Coach Felix Magath wird auf der Ehrenrunde gefeiert – hat allerdings Wut im Bauch.
GELSENKIRCHEN Lust auf die Ehrenrunde hatte Felix Magath nicht. „Ich bedaure es, dass ich diese sensationelle Stimmung nicht genießen konnte, ich habe mich zu sehr geärgert“, sagte der Schalke-Trainer. Die unermüdlichen Anhänger hatten ihn so lange gerufen, bis er sich doch auf den Weg machte. La Ola und tosender Jubel für den Coach – obwohl Magaths Team zuvor 0:2 gegen Bremen verloren und so den Titel verpasst hatte. Darüber staunte im fernen München sogar Meistertrainer Louis van Gaal. „Ich habe gesehen, wie er gefeiert wird von seinem Publikum“, sagte der Holländer bei „Liga total“ und fügte lächelnd hinzu: „Das habe ich noch nicht bekommen von meinen Fans.“
An den Schalke-Fans hatte denn auch Magath Freude („Sie sind außergewöhnlich“), an Knut Kircher umso weniger. Der Referee hatte den Schalkern nach einem Foul von Mertesacker an Höwedes einen Elfer verweigert. Auf die Frage, ob Kircher eine Mitschuld an der Pleite trage, hatte Magath gemotzt: „Nein, er trägt die Hauptschuld!“
Ausgerechnet Magath als schlechter Verlierer? Plötzlich erinnerte er noch daran, dass vor drei Wochen bei Bayerns 2:1 auf Schalke gegen die Gelsenkirchner gepfiffen worden sei: „Da gab es auch eine Elfmetersituation, aber wir haben uns nicht beklagt.“
Zum Glückwunsch konnte er sich aber doch durchringen. „Natürlich kann ich Bayern gratulieren. Es war recht eng, und man musste damit rechnen, dass sie Meister werden.“ Ein Eingeständnis, dass nach den vorherigen Sticheleien doch überraschte. Und so sagte Louis van Gaal dazu nur: „Er hat viel über uns gesagt, das finde ich nicht vernünftig.“ Aber: „Er hat auch eine große Leistung vollbracht.“
jos