Leon Goretzka angeschlagen: Bayerns Mbappé-Plan steht, aber wer soll ihn umsetzen?

München/Paris - Es ist eine Herkulesaufgabe, der sich die Münchner am Dienstagabend stellen müssen. Die Hypothek der 2:3-Hinspielniederlage gegen Paris Saint-Germain vergangenen Mittwoch wiegt vor Teil zwei der Viertelfinal-Kraftprobe in der Champions League schwer. "Locker flockig" lasse sich das am Dienstag (21 Uhr/Sky und im AZ-Liveticker) im Prinzenpark nicht korrigieren, meinte Thomas Müller.
Zwei Tore werden die Münchner mindestens schießen müssen, aufgrund der enormen Offensivqualität der Franzosen wird es womöglich drei oder mehr brauchen. Denn dass sich diese über 90 Minuten kaum ausschalten lässt, zeigte sich bereits vor einer Woche im Hinspiel. Überragender Mann auf Seiten der Franzosen war Kylian Mbappé, der PSG bereits in der Anfangsphase in Führung brachte und mit seinem zweiten Treffer für den 3:2-Endstand sorgte.

So will der FC Bayern Kylian Mbappé ausschalten
Der Weltmeister von 2018, für Bayern-Coach Hansi Flick ein kommender Weltfußballer, wird auch beim Rückspiel am Dienstagabend auflaufen. Um den Traum von der Titelverteidigung in der Königsklasse aufrecht erhalten zu können, müssen die Bayern den pfeilschnellen Angreifer zwingend besser unter Kontrolle halten als vergangene Woche.
Wie das gelingen soll, erklärte Thomas Müller bei der Pressekonferenz am Montag: "Die Restverteidigung wird eine wichtige Aufgabe sein." Und weiter: "Bei Paris bleiben Neymar und Mbappé meist vorne, sie verteidigen nicht mit zurück, bleiben aber für eine Konterchance in einer gefährlichen Situation."
Aufgrund von Bayerns Spielweise werden sich für die brandgefährliche PSG-Offensive zwangsläufig Räume ergeben, gab Müller zu bedenken. Für die Münchner gehe es daher darum, den Passgeber bereits beim Abspiel unter Druck zu setzen, damit Mbappé erst gar nicht in Szene gesetzt werden kann. Vorgaben, die auch in den Aufgabenbereich der Mittelfeldspieler fallen. Genau dort werden die Bayern gegen Paris aber wahrscheinlich früher oder später improvisieren müssen.
FC Bayern: Wie fit ist Leon Goretzka wirklich?
Mit Blick aufs Personal wird klar: Joshua Kimmich ist im Zentrum gesetzt, ebenso wie Müller eine Position weiter vorne. Hinter Kimmichs Mittelfeld-Partner Leon Goretzka steht derweil noch ein Fragezeichen. Der Nationalspieler hatte sich im Hinspiel eine Zerrung zugezogen und fiel bereits beim 1:1 gegen Union Berlin am Wochenende aus. Für die Partie gegen Paris wird Goretzka zwar wieder einsatzfähig sein, aber reicht es auch für die Startelf? Und wenn ja, wie lange wird er durchhalten?
Ohne den eigentlich gesetzten Nationalspieler werden die Bayern umstellen müssen. Im Hinspiel rückte David Alaba nach Goretzkas Auswechslung ins defensive Mittelfeld, Lucas Hernández übernahm dessen Position in der Innenverteidigung und Alphonso Davies kam für links hinten. Dieselbe Umstellung wäre auch im Rückspiel naheliegend, wobei Goretzkas Physis den Bayern im Mittelfeld durchaus fehlen würde.
Unabhängig von der personellen Besetzung steht der Mbappé-Plan für die Bayern: Der französische Superstar soll möglichst auf die Außen gedrängt werden, wie Trainer Hansi Flick am Dienstag ankündigte. "Die Dinge, die wir tun müssen, sind klar: Druck auf den Ball, möglichst die Passwege zumachen, die Tiefe absichern und versuchen, Mbappé nach außen zu lenken, damit er nicht nach innen kommt", erklärte Flick und stellte klar: "Da ist er natürlich gefährlich!" Wie gefährlich, zeigte er erst vor sechs Tagen.