Lehmann: "Aufregender als Champions League"

Bayerns Stadionsprecher im AZ-Interview über seine Star-Rolle auf der China-Reise, die Begeisterung der Fans und Angebote aus Asien.
Patrick Strasser |
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Stephan Lehmann (53) ist seit 1996 Stadionsprecher des FC Bayern und arbeitet als Radiomoderator bei „Bayern 1“.
RAUCHENSTEINER/ Augenklick Stephan Lehmann (53) ist seit 1996 Stadionsprecher des FC Bayern und arbeitet als Radiomoderator bei „Bayern 1“.

AZ: Herr Lehmann, sind Sie ein Star in China. Die Fans fahren total auf ihre Moderation bei den Gastspielen des FC Bayern ab. Wenn Sie nach einem Tor ein langgezogenes „Goal“ via Stadion-Mikrofon anstimmen, ist der Jubel fast noch größer als nach dem tatsächlichen Tor.

STEPHAN LEHMANN: Das hat mich sehr überrascht und gefreut. Als ich gemerkt habe, dass die chinesischen Fans das mögen, habe ich mein „Goal“ in Shanghai noch etwas länger gezogen. Mal sehen, wie die Fans hier in Guangzhou reagieren. Der Grund ist wohl: Die Chinesen kennen es nicht, dass der Job des Stadionsprechers auch mit Entertainment zu tun haben kann. Sie nehmen das begeistert auf.

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Wie fühlte es sich an, zu Beginn der China-Tour im „Bird’s Nest“ zu moderieren?

Toll! Zunächst habe ich eine gewisse Skepsis mir gegenüber gespürt. Ich kam da an und keiner der einheimischen Verantwortlichen konnte einschätzen, was ich mache. Nach dem Spiel waren die Leute sehr freundlich und sehr herzlich. Ich denke, ihnen hat gefallen, dass man das auch mal mit einem Lachen moderieren kann. Es würde mich nicht wundern, wenn diese Form der Stadion-Unterhaltung irgendwie hier auch Fuß fasst – natürlich auf chinesische Art und Weise.

Die Begeisterung der Fans war auch am Mittwoch wieder nach der Ankunft am Flughafen in Guangzhou zu spüren.

Für die Chinesen sind die Bayern-Spieler Pop-Stars. Was mich beeindruckt: Die Menge der Fans und welch große Mühe sie sich machen mit Transparenten und Plakaten sowie dem Einstudieren der Fan-Lieder. Und dann skandieren sie: „Super Bayern! Super Bayern!“ Man muss sich mal überlegen, wie schwierig das ist, diese Gesänge phonetisch korrekt rüberzubringen. Wenn ich etwas auf Chinesisch singen sollte, würde ich mir wohl den Kiefer brechen (lacht).

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Sie moderieren auf Englisch, werden dann aber stets noch gedolmetscht.

Ja. An meiner Seite ist immer ein chinesischer Journalist, der sehr gut Englisch kann. Er übersetzt meine Worte. Und dann kommt auch immer noch mal ein Feedback.

Jetzt werden Sie bestimmt bald ein Angebot aus der chinesischen „Super League“ bekommen.

So faszinierend dieses Land auch ist, aber das würde ich ablehnen. Ich bin gerne hier, bereise das Land gerne, lebe aber lieber in Bayern. Ich bin ein überzeugter Europäer.

Sie gehen nun in Ihre 20. Saison als Bayern-Stadionsprecher...

…und ich habe Gott sei Dank noch kein einziges Pflichtspiel im Olympiastadion oder in der Allianz Arena verpasst.

Ist das eine Ihrer aufregendsten Reisen trotz all der Champions-League-Spiele?

Klares Ja. Ich bin das erste Mal in China, es ist eine sehr beeindruckende Reise. Als ich in Peking im „Bird’s Nest“ live ins Mikrofon zu 50 000 Chinesen gesprochen habe, fühlte sich das schon speziell an.

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