Knoten geplatzt! Mahnender Kane könnte für Bayern nicht nur durch Tore zum X-Faktor werden

München – Das war deutlich! Im mit Spannung erwarteten Achtelfinal-Hinspiel der Champions League setzt sich der FC Bayern überraschend deutlich gegen Double-Sieger Bayer Leverkusen durch und steht nach dem souveränen 3:0-Sieg vom Mittwochabend bereits mit einem Bein in der Runde der letzten Acht.
Dass es dieses Mal anders laufen würde als noch beim letzten Aufeinandertreffen in der Bundesliga vor gut zweieinhalb Wochen, als die Münchner der Werkself mit viel Mühe und noch mehr Glück ein torloses Remis abringen konnten, zeichnete sich bereits früh ab. Schon nach neun Minuten brachte Harry Kane den Rekordmeister nach einer mustergültigen Flanke von Michael Olise mit einem blitzsauberen Kopfball in Führung.
Gegen Leverkusen: Kane verwandelt 30. Elfmeter in Folge
Auch in der Folge zeigte sich der Engländer gewohnt umtriebig, extrem engagiert und setzte die Leverkusener mit seinem hohen Anlaufen stets unter Druck. In der 75. Minute belohnte sich der 31-Jährige für seine Mühen und sorgte per selbst herausgeholtem Elfmeter für den 3:0-Endstand. Für Kane war es bereits der 30. (!) verwandelte Strafstoß in Folge – eine solche Serie hat in diesem Jahrtausend kein anderer Spieler vorzuweisen. Letztmals versagten ihm im WM-Viertelfinale 2022 gegen Frankreich am Punkt die Nerven.

Nach dem Sieg über den aufmüpfigen Rivalen aus dem Rheinland, der in den vorherigen sechs Duellen mit dem Rekordmeister ungeschlagen geblieben war, zeigte sich Kane entsprechend gelassen. Zuvor war der Stürmer vier Partien in Folge ohne eigenen Treffer geblieben und hatte in seinen vier Spielen gegen Leverkusen lediglich ein Tor erzielt. Nun also der Brustlöser.
FC Bayern: Kane hilft dem Team nicht nur durch seine sportlichen Qualitäten
Seine wichtigsten Treffer im Trikot des FC Bayern? "Wahrscheinlich schon ...", meinte der Engländer, der im Sommer 2023 für rund 100 Millionen Euro von Tottenham Hotspur verpflichtet wurde, um in eben jenen Spielen wie am Mittwochabend den Unterschied zu machen.
"Das war ein echt großer Schritt in die richtige Richtung", sagte Kane nach der Machtdemonstration und lobte "die richtige Intensität und den richtigen Fokus" seiner Mannschaft, erinnerte aber auch daran, dass erst "die Hälfte des Jobs erledigt" sei.
In der anstehenden, entscheidenden Phase der Saison könnte der 31-Jährige aber nicht nur wegen seiner sportlichen Qualitäten eine Schlüsselrolle einnehmen. Individuell blickt der dreimalige Torschützenkönig der Premier League zwar bereits auf eine herausragende Karriere zurück, einen Klub-Titel hat er aber noch nicht gewonnen. Entsprechend groß ist der Wille, am Ende dieser Saison etwas Handfestes in den Himmel recken zu können. Ein Hunger, der auf seine Teamkollegen überspringen könnte, wie man bei den Bayern hofft.
Eberl: Kane "eine der Führungsfiguren in der Kabine"
"Harry Kane will einfach Titel gewinnen. Er hat schon Großartiges geleistet in seiner Karriere", sagte Sportvorstand Max Eberl: "Aber er hat noch keinen Titel geholt. Das merkst du bei ihm auch in der Kabine und jeden Tag im Training." Kane sei "für die Mannschaft in der aktuellen Situation extrem wichtig. Er ist eine der Führungsfiguren in der Kabine", lobte Eberl weiter.
Aktuell sieht vieles danach aus, dass Kane am Ende der Saison endlich seinen langersehnten ersten Titel gewinnt. In der Bundesliga thronen die Bayern mit acht Punkten Vorsprung auf Leverkusen an der Spitze. Kaum vorstellbar, dass der Rekordmeister die Schale in den verbleibenden zehn Spielen noch aus der Hand gibt.
In der Champions League stehen die Chancen auf einen Einzug ins Viertelfinale durch den Sieg von Mittwoch sogar noch besser. Dort würde es entweder gegen Inter Mailand oder Feyenoord gehen, wobei sich die Nerazzuri durch einen 2:0-Sieg im Hinspiel die bessere Ausgangsposition erarbeitet haben.