Kampf um Robben - Ein Wettlauf gegen die Zeit
MÜNCHEN - Plötzlich ging nichts mehr. Arjen Robben konnte nur noch Standfußball spielen. Kurz vor Schluss des Heimspiels gegen den VfB Stuttgart hatte sich der Holländer an der linken Wade verletzt, weitere Sprints oder Zweikämpfe waren unmöglich, das Wechselkontingent erschöpft.
Und so konnte Robben, der Held der Woche mit seinem formidablen Sololauf zum Pokalsieg beim FC Schalke, nur noch zuschauen wie der FC Bayern sein erstes Saisonheimspiel verlor, mit 1:2 gegen den VfB Stuttgart. Der noch größere Schock als die zweite Pleite in Folge dürfte die Verletzung von Robben sein: Er erlitt eine leichte Zerrung und keinen Muskelfaserriss wie der FC Bayern nach Spielende mitteilte.
Dennoch wird die Zeit knapp bis zum Viertelfinal-Hinspiel in der Champions-League gegen Manchester United am Dienstag (20.45 Uhr) in der Allianz Arena. Der Flügelspieler wurde bereits in der Kabine intensiv an der Wade behandelt und gespritzt, damit sich der Muskel wieder etwas entkrampft. Durch die Ermüdung hatte sich die Muskulatur zusammengezogen.
Schon vor der Partie gegen Stuttgart hatte sich der 26-Jährige etwas schlapp gefühlt und war daher von Trainer Louis van Gaal auf die Bank gesetzt worden, damit er eine Pause bekommt. Beim Aufwärmen hatte Robben einen letzten Test mit Fitness-Trainer Marcelo Martins gemacht, um zu sehen, ob die bestehende Verhärtung einen Einsatz unmöglich macht. Der Test verlief erfolgreich. Und so blieb Robben im Kader und konnte nach der Pause – im Doppelpack mit Franck Ribéry – eingewechselt werden. Es halft nichts. Erstens konnte auch der beste Bayer der letzten Wochen die Pleite nicht verhindern, zweitens kam die Blessur hinzu.
„Vielleicht ist es nicht so schwer, aber es wird schwierig für das Spiel gegen Manchester United“, sagte Bayern-Trainer Louis van Gaal. „Wir hoffen, dass es reicht.“ Robben soll so intensiv wie möglich behandelt werden. Es wird ein Wettlauf gegen die Zeit. Die Chancen stehen wohl eher schlecht.
ps