Irre Summe: So viel muss ein FC-Bayern-Fan mittlerweile zahlen, um alle Spiele sehen zu können
Endlich wieder Bundesliga! Am Freitagabend eröffnen der FC Bayern und RB Leipzig offiziell die Saison 2025/26 – und die ist für die Fans mit einigen Neuerungen verbunden.
Die sogenannte "RefCam" etwa wird in der neuen Spielzeit noch häufiger zum Einsatz kommen, wenn auch weiterhin nur in ausgewählten Spielen. Neu ist zudem die halbautomatische Abseitserkennung, von der sich die Deutsche Fußball-Liga (DFL) eine schnellere und transparentere Entscheidungsfindung bei Abseitssituationen erhofft. Auch die Stadiondurchsagen durch Schiedsrichter bei Entscheidungen durch den VAR, welche es in der vergangenen Saison bereits in einzelnen Stadien gab, wird flächendeckend eingeführt.
Wichtige Änderungen: Mit der neuen Saison beim FC Bayern beginnt auch der neue TV-Rechte-Zyklus
Doch nicht nur auf dem Platz müssen sich die Fans an einige Neuerungen gewöhnen. Mit der Saison 2025/26 beginnt auch der neue TV-Rechte-Zyklus – und der wirbelt das ohnehin schon reichlich verwirrende Gestrüpp an Fernsehsendern und Streaminganbietern noch einmal durcheinander.
Die wichtigsten Änderungen: Die Freitagsspiele werden nicht mehr auf DAZN, sondern Sky übertragen. Im Rahmen des neuen Formats "Flutlicht-Freitag" werden die Spiele entweder vom Kommentatoren-Duo Frank Buschmann und Florian Schmidt-Sommerfeld oder vom Vater-Sohn-Gespann Hansi und Cornelius Küpper begleitet.
Sky behält zudem sämtliche Samstagsspiele, dafür wechselt die beliebte Samstagskonferenz zu DAZN, das außerdem die Rechte an sämtlichen Sonntagsspielen behält. Kostenlos im Free-TV sind nur drei Bundesliga-Spiele komplett zu sehen: Sat. 1 zeigt die Eröffnungsspiele der Hin- und Rückrunde sowie das letzte Spiel der Hinrunde.
Mehr als 1300 Euro pro Jahr: Das Hobby Fußballfan geht extrem ins Geld
Bei den Pokalwettbewerben bleibt dafür alles beim Alten. Sämtliche Spiele des DFB-Pokals werden auf Sky übertragen, wobei 15 Partien auch im Free-TV bei ARD und ZDF gezeigt werden. Die Champions League läuft weiterhin überwiegend bei DAZN, das 186 der 203 Spiele der Königsklasse überträgt – der Rest bleibt bei Amazon Prime. Noch Fragen?
Aus Fan-Sicht ist das TV-Rechte-Wirrwarr nicht nur extrem undankbar, sondern auch sauteuer. Wer etwa sämtliche Spiele des FC Bayern in der kommenden Saison sehen will, der braucht insgesamt satte vier Abos: Sky (29,99 Euro pro Monat, 44,99 Euro ab dem zweiten Jahr), DAZN (34,99 Euro/Monat), Amazon Prime (7,49 Euro/Monat) und FC Bayern TV Plus (4 Euro/Monat), auf dem die Freundschaftsspiele des Rekordmeisters übertragen werden. Dazu kommt der verpflichtende Rundfunkbeitrag von 18,36 Euro pro Monat, welcher unter anderem in die Rechte für die Zusammenfassungen in Sportschau und Sportstudio fließen.
Das volle Programm FC Bayern schlägt also mit satten 94,83 Euro pro Monat respektive 1137,96 Euro pro Jahr zu Buche. Wer Sky schon länger als ein Jahr abonniert hat, zahlt sogar 109,83 Euro pro Monat beziehungsweise 1317,96 Euro pro Jahr – und war noch nicht ein einziges Mal im Stadion. Aua, da schmerzt das Fan-Herz!
Fußball in Deutschland mittlerweile so teuer wie in England
Tatsächlich bewegt man sich mit Blick auf die Abokosten für Fußballspiele in Deutschland mittlerweile auf einem ähnlichen Niveau wie in England. Dort benötigen Fans, die die Premier League, Champions League und den FA Cup sehen möchten, drei Abos: Sky Sports, TNT Sports und Amazon Prime. Zusammen mit der sogenannten "TV Licence", einem Pendant zum deutschen Rundfunkbeitrag, belaufen sich die Kosten im günstigsten Fall auf 104 Euro pro Monat beziehungsweise 1248 Euro pro Jahr.
Dass man sich das Hobby Fußball-Fan nicht nur leisten wollen, sondern auch können muss, unterstreicht eine Auswertung des Vergleichsportals "Verivox". Demzufolge muss ein Fan im Schnitt acht Tage lang arbeiten, um sämtliche Abokosten für eine Fußballsaison wieder reinzuholen. Kaufkraft-bedingt gibt es hierbei regional aber große Unterschiede. Die kaufkräftigste Bundesliga-Stadt ist München. Hier arbeiten Fans nur rund sechs Tage lang für die jährlichen TV-Kosten.
Am niedrigsten unter den Bundesliga-Städten ist die Kaufkraft in Bremen, Mönchengladbach und Leipzig. Hier müssen rund neun Arbeitstage für eine Fußball-Saison aufgewendet werden.
Stadionbesuch beim FC Bayern kostet im Schnitt 76 Euro
Wirklich günstig ist das Stadion-Erlebnis aber auch nicht. Beim FC Bayern lässt ein Fan pro Spiel im Schnitt 76 Euro in der Arena. Wer mit einer vierköpfigen Familie ein Spiel besucht, ist also mal eben rund 300 Euro los.
Zum Abschluss aber noch eine gute Nachricht: Laut SKL-Glücksatlas sind Fußball-Fans glücklicher als Nicht-Fans. Auf der Lebenszufriedenheitsskala von 0 bis 10 erreichten Vielschauer im Durchschnitt 7,0 Punkte und lägen damit 0,3 Punkte über dem Gesamtdurchschnitt (6,7). Am glücklichsten sind übrigens die Fans des FC Bayern mit 7,1 Punkten.
Es ist schon ein schönes Hobby, das Dasein als Fußball-Fan. Wäre es nur nicht so verdammt teuer. . .
- Themen:
- Champions League
- FC Bayern München
