„Immer zurückschlagen!“ - Der FC Bayern steht im Viertelfinale

Eine Niederlage, die ein Erfolg ist und viel Geld einbringt: Die Bayern erreichen durch ein 2:3 in Florenz das Viertelfinale der Champions League. In einem turbulenten Spiel ist Arjen Robben am Ende der Retter
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Hier jubelt Bayerns Holländer-Duo über das Weiterkommen vergangene Woche mit dem 2:3 beim AC Florenz: Arjen Robben (l.) und Mark van Bommel.
dpa Hier jubelt Bayerns Holländer-Duo über das Weiterkommen vergangene Woche mit dem 2:3 beim AC Florenz: Arjen Robben (l.) und Mark van Bommel.

FLORENZ - Eine Niederlage, die ein Erfolg ist und viel Geld einbringt: Die Bayern erreichen durch ein 2:3 in Florenz das Viertelfinale der Champions League. In einem turbulenten Spiel ist Arjen Robben am Ende der Retter

Sie machten es spannend, die Bayern, ließen ihre Fans zittern beim Krimi in Florenz – bis zum umjubelten Happy End, bei dem sie zwar das Spiel bei der Fiorentina 2:3 verloren, aber durch das 2:1 in München ins Viertelfinale der Champions League einzogen. Eine Niederlage, die ein Erfolg ist, der viel Geld wert ist – vielleicht sogar die Unterschrift von Superstar Franck Ribèry unter einen neuen Vertrag.

„Es gab einige brenzlige Situationen“, urteilte Bayern-Kapitän Mark van Bommel, „aber ich hatte nie das Gefühl, dass wir ausscheiden. Wir hatten das Spiel im Griff.“ Auch Trainer Louis van Gaal hatte „immer ein gutes Gefühl“. Denn, so der Bayern-Coach: „Wir haben sehr gut Fußball gespielt. Ich habe gesehen, dass wir sehr dominant spielen können.“

Negatives sah van Gaal auch: „Individuelle Fehler haben zu den Gegentoren geführt.“ „Ein Nervenspiel“ prophezeihte Ex-Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld bei Sky: „Aber mit der Qualität, die sie haben, sind die Münchner Favorit. Zumal Ribéry und Robben von Anfang an dabei sind. Die sind eine Klasse für sich.“

Franck Ribéry hatte seine Knöchel-Prellungen auskuriert, Arjen Robben seine Erkältung, überstanden. Bayern mit starkem Gegenwind (Böen bis 80 Stundenkilometer) in Halbzeit eins. Dazu wolkenbruchartiger Regen. Bayern im Glück, als van Buyten den Ball im Strafraummit der Faust berührte (16.), die Pfeife von Schiedsrichter Undiano Mallenco aus Spanien aber stumm blieb.

Dann kam’s ganz dick für die Münchner. Keeper Jörg Butt ließ einen Weitschuss aus 28 Metern von Marchionni nach vorne abprallen, Vargas nützte das Geschenk mit einem Knaller unter die Latte zum 1:0 für Florenz (28.). „Eine schlechte Abwehr“, urteilte Hitzfeld. Sekunden später musste auch noch Torjäger Gomez, der sich bei einem Sprint einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen hatte, durch Klose ersetzt werden. Schließlich vergab Robben eine 100-Prozent- Chance zum Ausgleich, scheiterte aus 6 Metern an Fiorentina- Torwart Frey (34.).

„Bayern zeigt zu wenig Zielstrebigkeit im Mittelfeld“, kritisierte der Ex-Bayerntrainer, „auch Müller, der zuletzt immer stark war, hat seinen Rhythmus nicht gefunden.“ Bayerns Sportchef Christian Nerlinger meinte: „Wir sind unglücklich inRückstand geraten“, war aber in der Pause noch zuversichtlich: „Mit dem Rückenwind in der zweiten Halbzeit kriegen wir schon noch unsere Chancen.“

Die hatte erst Florenz. Eine Riesenchance. Nach einer Stolpereinlage von Badstuber und van Buyten war Gilardino völlig frei fünf Meter vor Butt, doch der Bayern-Keeper machte seinen Patzer vom 0:1 wieder gut, rettet per Fußabwehr (50.).

Machtlos war Butt vier Minuten später. Gilardino narrte die Bayern-Abwehr mit einem Blitzrückpass auf Jovetic, der schoss cool aus 12 Metern zum 2:0 für die Italiener ein (54.). Alles aus? Kapitän van Bommel brachte sein Team wieder ins Spiel. Mit einem Flachschuss nach Vorarbeit von Ribéry – 2:1 (60.).

Dann ging die Show erst richtig los: Gilardino und Jovetic ließen Badstuber und van Buyten wieder schlecht aussehen, Jovetic schoss das 3:1 für Florenz (64.) – Bayern raus!

Nicht mal eine Minute. Dann traf Robben mit einem Traumknaller aus 22 Metern in den Winkel, 3:2 – Bayern im Viertelfinale! Jubel, Trubel, Glückseligkeit! „Wir haben eine Mannschaft mit Moral und Charakter“, lobe Sportdirektor Christian Nerlinger, „die immer zurückschlagen kann.“

F.M., fil

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.