Horror gegen ManU: Jetzt ist Neuer getauft

München - Ganz in Weiß – und darunter nochmal weiß. Als Manuel Neuer nach dem 1:4 bei Manchester United sein weißes Torwarttrikot auszog und sich bei den Schalke-Fans für die Unterstützung bedankte, trug er nur noch ein weißes Sport-Longsleeve.
Unschuldig sah er aus, traurig, betroffen. Einen dicken Patzer hatte Neuer drin, der Keeper konnte das 1:6 im Gesamtscore des Halbfinals gegen die überlegene und übermächtige B-Elf von ManU auch nicht verhindern. Es war wohl sein letztes Europacup-Spiel für den FC Schalke. Wann er demnächst wieder die Champions-League-Bühne betreten darf, liegt an seiner künftigen Mannschaft. Am FC Bayern.
„Ich wollte den Moment genießen“, sagte der Nationaltorhüter. Er sei stolz darauf, in der Vorschlussrunde dabei gewesen zu sein, aber nun gelte: „Wir müssen wieder wissen, wie das Gewinnen geht.“ An die Erfolge gegen Inter (5:2, 2:1) im Viertelfinale will man sich erinnern und daran hochziehen. „Es war wieder nicht unser Tag“, sagte Neuer, „im Nachhinein können wir stolz sein, was wir erreicht haben. Nur die beiden Spiele gegen Manchester müssen wir abhaken.“ Immerhin: Neuer hat seine Bayern-Taufe vorab schon mal hinter sich gebracht – einmal böse gegen Manchester zu verlieren.
Zu einem möglichen Wechsel schon vor Ablauf seines Vertrags 2012 im Sommer sagte Neuer nichts. „Es gibt keinen neuen Stand“, erläuterte der Schalker Sportvorstand Horst Heldt. Ein Gespräch mit den Bayern habe stattgefunden. „Wann es das nächste gibt, werden wir sehen.“ Eine Entscheidung soll aber nicht erst zum Ende der Transferfrist am 31. August fallen, sondern wesentlich früher. „Es ist für Schalke, Manuel Neuer und die Bayern wichtig, dass wir das zeitnah hinbekommen“, sagte Heldt, der im „kicker“ konkretisierte: „Bis zum Start der Vorbereitung muss das Thema vom Tisch sein. Alle Beteiligten brauchen Planungssicherheit.“ Am 1. Juli bittet Bayern-Trainer Jupp Heynckes zum ersten Training an der Säbener Straße.
Priorität hat für Schalke nun das Pokalfinale gegen den Zweitligisten MSV Duisburg am 21. Mai in Berlin. Da steht die Auswahl von Magath-Nachfolger Rangnick gewaltig unter Druck. Ein Sieg ist Pflicht, um in der Europa League starten zu dürfen. Heldt: „Wir dürfen uns die Saison nicht durch eine Niederlage im Pokalfinale kaputt machen lassen.“
Im August findet übrigens die inoffizielle Partie um Platz 3 der diesjährigen Champions-League-Saison statt. Schalke gastiert bei Real Madrid, ein vereinbartes Adios-Spiel für Real-Legende Raul. Neuer wird es wohl im TV verfolgen. In seinem neuen Zuhause irgendwo in München.